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Artikelfoto Unter Atemschutz müssen die schweren Kugeln ins Ziel katapultiert werden. Fotos: ny

Jeder Handgriff und jeder Schritt muss sitzen!

Landeswettbewerb der Feuerwehren zeigt die Vielfalt der Ausbildung

Blaulicht, Martinshorn, Drehleitern, Einsatzwagen und 40 Feuerwehrmannschaften in voller Ausrüstung bevölkerten die Duderstädter Altstadt. Dieses Mal galt es zum Glück nicht, Brände zu löschen und Katastrophen abzuwehren, sondern zu zeigen, wie perfekt eingespielt die jeweiligen Teams sind. Die Marktstraße wurde zum Schauplatz des Niedersächsischen Landesentscheids 2024 der Feuerwehren.

 

„Früher fand der Landesentscheid außerhalb der Ortschaften auf Sportplätzen statt. Die Entscheidung, die Wettbewerbe in die Innenstädte zu holen, hat auch den Grund, der Bevölkerung zu zeigen, wie hochspezialisiert die Teams arbeiten“, erklärte Thomas Jung, Leiter Presse und Öffentlichkeitsarbeit des Feuerwehrverbands Duderstadt Eichsfeld. Einerseits wolle man so mehr Verständnis für die Arbeit der Kameradinnen und Kameraden schaffen, die zunehmend bei Einsätzen angefeindet werden, andererseits könne so auch jungen Menschen die Vielfalt bei der Feuerwehr gezeigt werden.

 

„Es ist nicht nur jede Nationalität, Hautfarbe und jedes Geschlecht bei uns willkommen, sondern man kann sich auch mit ganz unterschiedlichen Stärken einbringen“, erläuterte Thomas Jung. Zudem wachse der Frauenanteil, auch bei den Ortsbrandmeisterinnen, verwies er auf zeitgemäße Veränderungen in der historischen Männerdomäne. In den Modulen „Löschangriffe“, „Maschinistenprüfung“, „Kuppeln einer Saugleitung“, „Sprechfunk“ und „Atemschutz“ ging es um Schnelligkeit, technisches Know-how, körperliche Fitness, Sicherheit, Teamarbeit und gute Organisation. Dabei sind auch persönliche Stärken gefragt. Manche sind technisch begabt, andere sind fit genug, um mit schwerer Ausrüstung und Atemschutz an die Einsatzstellen zu gehen.

 

„Die Wettbewerbe zeigen, dass wir alle den gleichen Stand in der Ausbildung haben und uns aufeinander verlassen können. Das hat auch bei Großeinsätzen mit mehreren Feuerwehren den Vorteil, dass auf kurze Zurufe alles funktioniert, auch wenn wir die Leute gar nicht kennen“, erläuterte Thomas Jung den Sinn und Zweck solcher Leistungsübungen. Bürgermeister Thorsten Feike erinnerte vor dem Hintergrund des Großbrandes im Seeburger Sägewerk daran, wie wichtig es sei, dass die Feuerwehrkameradinnen und –kameraden die Abläufe der Einsätze trainierten, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitze. „Mit dem Landeswettbewerb konnte sich Duderstadt bestens präsentieren“, sagte Stadtbrandmeister Kai Walter.

 

Das Resümee der Wettkampf-Teilnehmerinnen und Teilnehmer war dementsprechend eindeutig: „Tolles Flair in der Duderstädter Altstadt, super Organisation, gut durchdachter Aufbau der Module, großartige Stimmung unter den Gästen“, hieß es von allen Seiten. Vom Feuerwehrverband Duderstadt Eichsfeld waren rund 250 Mitglieder im Einsatz, um die Großveranstaltung zu organisieren. Unterstützung gab es auch vom DRK und von der Polizei sowie von der Duderstädter Stadtverwaltung.