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Artikelfoto Schreivogel

Karriere im Metallhandwerk

"Metallbauer und ihre Arbeit werden oft übersehen, weil viele Menschen nicht wissen, was ein Metallbauer überhaupt macht. Dabei ist dieser Beruf einer der faszinierendsten und kreativsten Handwerksberufe!"

Bereits in der Ausgabe 4/20 im September 2020 berichtete das meinWMK-Magazin über die Innung Metallhandwerk Werra-Meißner-Kreis und deren Ausbildungsberufe. Nach dieser Zeit sollte der Aspekt der Dualen Ausbildung in diesem vielseitigen Handwerk durchaus noch ein wenig intensiver betrachtet werden. Schon damals regten wir an, darüber nachzudenken, wer eigentlich die zahlreichen Dinge aus Metall, die wir in unserem Alltag sehen und nutzen, produziert. Täglich genutzte Dinge, wie Treppengeländer oder Rampen für eine barrierefreie Treppe, Balkone und Wintergärten aber auch Parkhäuser, welche den Alltag nicht nur sicherer sondern auch schöner und damit lebenswerter machen, entstehen durch die Kreativität und das handwerkliche Geschick des Metallhandwerks. Hinter all diesen Konstruktionen stecken Metallbauer und Metallbauerinnen! Wie alle Bereiche des Handwerks wirbt auch das Metallhandwerk dringend um Berufsnachwuchs, die in drei Hauptberufsfeldern in der heimischen Region ausgebildet werden: Metallbauer, Maschinenbaumechaniker und die Feinwerkmechaniker. Auch die Ausbildung zum Technischen Systemplaner ist im Werra-Meißner-Kreis möglich. Einen weiteren Bereich decken Metallbaubetriebe mit Produkten im Brandschutz ab. Feuerschutztreppen insbesondere aber Brandschutztüren in unterschiedlichen Klassifizierungen kennt man nahezu aus fast jedem Gebäude.

„Metallbauer und ihre Arbeit werden oft übersehen, weil viele Menschen nicht wissen, was ein Metallbauer überhaupt macht. Dabei ist dieser Beruf einer der faszinierendsten und kreativsten Handwerksberufe!“, so der Obermeister Horst Rehbein, der seit Jahren bereits mit kreativer Handwerkskunst für seinen Berufsstand wirbt und hierdurch für seinen Betrieb für das kommende Ausbildungsjahr bereits 2 Jugendliche für eine Ausbildung zum Metallbauer gewinnen konnte.

„Alle Meisterbetriebe können ausbilden und die meisten sind auch immer auf der Suche nach dem dringend benötigten Berufsnachwuchs“, erklärt der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft. Aufgrund des großen Befähigungsnachweis, sprich Meister- oder Ingenieur-Qualifikation haben im Werra-Meißner-Kreis über 60 Handwerksbetriebe die Möglichkeit interessierten Jugendlichen eine Ausbildung anzubieten. Dabei bestehen zahlreiche Karriere-Möglichkeiten im Metallhandwerk: Die Berufslaufbahn für die Metallberufe beginnt mit der Lehre und ermöglicht eine lebenslange Karriere und Weiterentwicklung. Niemand muss hier “bei seinem Leisten bleiben”. An den Berufsfachschulen des Metallhandwerks, an Fachhochschulen und Universitäten bestehen zahllose Möglichkeiten, Wissen und Können weiter zu entwickeln und Karriere zu machen. Karrieren im Handwerk, gibt es “horizontal” und “vertikal”: Je nach Begabung und Berufung, d.h. der Facharbeiter kann durch berufsbegleitende Weiterbildung zum Spezialisten in seinem Beruf werden aber auch Meister, Ingenieur oder Betriebsinhaber. Wo früher mit der Lehre “Schluss” war, stehen heute alle Wege offen. Und der Meister kann an vielen technischen Hochschulen studieren. Die Metallfachschulen bieten berufsbegleitend Weiterbildungen an, die immer wieder neue Türen öffnen. Mit einem Dualen Studium werden Abiturienten in 3,5 Jahren zum Meister ausgebildet, gleichzeitig kann der Meister heute auch ohne Abitur ein Studium absolvieren. Hochschulen bieten Bachelor-Studiengänge an, die für die Praktiker aus dem Handwerk maßgeschneidert wurden. Aber auch in der mittleren Führungsebene bietet das Metallhandwerk mit dem Lehrgang „Geprüfter Fachbauleiter“ eine weitere Option zur Entwicklung an. Neben dem klassischen Metallbau gibt es auch noch den Nutzfahrzeugbau bei dem hauptsächlich Fahrzeugrahmen, Karosserien, Fahrwerke und Aufbauten für Nutzfahrzeuge und Maschinen hergestellt werden. Aber auch im Bereich der barrierefreien und altersgerechten Baumaßnahmen sowie bei der Sanierung historischer, denkmalgeschützter Bauwerke sind Lösungen und Leistungen des Metallbauerhandwerks seit vielen Jahren gefragt. Doch was braucht es um ein guter Metallbauer zu werden? Die Ausbildung dauert, je nachdem welcher Schulabschluss gegeben ist, zwischen 2,5 bis 3,5 Jahre und ist als duale Ausbildung ausgelegt. Tageweise wird also im Betrieb gearbeitet, während es an anderen Tagen in die Berufsschule geht. Hinzu kommt, dass man sich im dritten Ausbildungslehrjahr für eine von drei Fachrichtungen entscheiden muss: Metallgestaltung, Konstruktionstechnik oder Nutzfahrzeugbau.

Neben der schulischen und betrieblichen Ausbildung haben die Auszubildenden während ihrer Lehrzeit noch sieben überbetriebliche Unterweisungen in einem Berufsbildungszentrum des Handwerks. Die Kosten werden vom Ausbildungsbetrieb getragen. Dort werden fachpraktische Lern-Inhalte vermittelt, die unter Umständen nicht im Ausbildungsbetrieb vermittelt werden können. „Derzeit lernen 36 Auszubildende diesen Beruf über alle Lehrjahre hinweg verteilt“, sagt Stephan Schenker. Während der Ausbildung ist der Teil 1 der Gesellenprüfung zu absolvieren und am Ende der Ausbildung wird die Gesellenprüfung im Teil 2 jeweils mit einem theoretischen und einem fachpraktischen Bereich abgeschlossen. Anhand dieser Form der Gesellenprüfung ist erkennbar, dass die Ausbildung in diesen Berufen ein anspruchsvolles Niveau hat, welches aber auch auf die berufliche Zukunft ausgerichtet und damit krisensicher zu werten ist. Jugendliche, die gerne mit Metall arbeiten möchten und einen Beruf suchen, bei dem jeder Tag andere Herausforderungen stellt und bei dem verschiedenste und spannende Projekte zu bewerkstelligen sind, für den könnte der Beruf des Metallbauers genau das Richtige sein! Für diesen Beruf sind eine genaue Auffassungsgabe, eine ruhige und konzentrierte Arbeitsweise, gute mathematische Kenntnisse, gutes räumliches Sehen und gutes räumliches Vorstellungsvermögen die Grundvoraussetzungen. „Eine handwerkliche Begabung und ein guter Hauptschulabschluss sind die Basis-Voraussetzungen für die Ausbildung “, so Schenker. Wie bereits ausgeführt ist nach der Ausbildung aber noch nicht das Ende der Karriereleiter erreicht, denn die Weiterbildungsmöglichkeiten für Metallbauer sind vielfältig! Vom Fachbauleiter, über den Techniker bis hin zum Meister gibt es zahlreiche Weiter- und Fortbildungsmöglichkeiten im Metallhandwerk - und das sowohl für Mann oder Frau. Gleichzeitig ist mit der Meisterausbildung auch die Option eines Studiums an einer Universität gegeben! „Wir haben im Kreis einige Metallbauerinnen, darunter auch Meisterinnen, welche in Führungs- Positionen heimische Metallbaubetriebe leiten. „Dieser Beruf ist für alle geeignet, die sich für Metall begeistern können“, ermutigt Schenker auch junge Frauen, sich im Metallhandwerk zu bewerben. Denn eine Ausbildung, kann jederzeit angefangen werden !!!