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Artikelfoto Symbolbild Freepik

Kirchenkreis Göttingen-Münden-Synode beschließt Stellenplanung

Drei Pfarrstellen und eine Diakon:innenstelle soll es in den Regionen des Kirchenkreises Göttingen-Münden pro 10.000 Gemeindegliedern künftig geben.

Das hat die Synode des Kirchenkreises mehrheitlich beschlossen, die vergangenen Mittwoch (22.03.) im Mündener Welfenschloss tagte. Die Stellen für die Diakoninnen und Diakone, die im Jugendbereich oder anderen Bereichen arbeiten können, sollen baldmöglichst, spätestens jedoch bis 2028 entsprechend angepasst werden, heißt es nun im Beschluss. Für das Jahr 2026 wurde eine Evaluierung der Situation anberaumt, damit man rechtzeitig vor dem nächsten Stellenrahmenplan, der 2029 aufgestellt wird, nachjustieren kann, wo nötig. Diese Mindestausstattung hatte der Stellenplanungsausschuss der Synode vorgeschlagen, die am Mittwoch im Mündener Welfenschloss tagte. Die Synodalen feilten an der deutlichsten Formulierung des Beschlusses und fügten den Punkt der Evaluierung hinzu. Damit sind die Mindeststandards zum einen nun eindeutig verbindlich, lassen zum anderen den Regionen aber noch den Spielraum, den sie brauchen, um ihre Stellenplanung zu erarbeiten. Für die Gespräche in den Regionen werde ein solcher klarer Rahmen benötigt, hatte der Ausschuss in seiner Begründung skizziert, damit deren Ergebnisse anschließend auch die Zustimmung der Kirchenkreissynode bekommen können. Superintendent Thomas Henning stellte den Beschluss und dessen Hintergründe für den Stellenplanungsausschuss vor. Die Situation in den sieben Regionen des Kirchenkreises Göttingen-Münden sei sehr unterschiedlich, sagte er. Die Regionen wachsen gerade zusammen, was je nach Struktur unterschiedlich schnell vonstattengeht. Die Region Göttingen West legte ihren Stellenplan schon in der Sitzung vor. Er wurde einstimmig angenommen.

Kleinbus für KKJD

Ebenso einstimmig erfolgte die Freigabe von Geld für einen Kleinbus, den die Evangelische Jugend und der Kirchenkreisjugenddienst (KKJD) für ihre Arbeit benötigen. Die 65.000 Euro sind aus der Rücklage des KKJD bereits für den Bus vorgesehen, da der Haushalt 2023 aber noch nicht beschlossen ist, bat der KKJD um vorgezogene Mittelfreigabe, was die Synodalen befürworteten.

Neue Arbeit Brockensammlung muss wirtschaftlicher arbeiten

Seit 35 Jahren bietet die Neue Arbeit Brockensammlung (NAB) der Diakonie in Göttingen langzeitarbeitslosen Erwachsenen und Jugendlichen Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen an. Sie ist eine Einrichtung des Kirchenkreises Göttingen-Münden. Wann immer die erwirtschafteten Einnahmen der NAB nicht ausreichen, um den Betrieb zu finanzieren, ist der Kirchenkreis in der Pflicht. Für das Geschäftsjahr 2022 wird ein negatives Betriebsergebnis in sechsstelliger Höhe erwartet. Die Situation skizzierten in der Sitzung der Synode Steffen Creydt, Leiter Kirchenkreisamt Göttingen-Münden, Jörg Mannigel, Geschäftsführer Diakonieverband Göttingen-Münden, der für die vom Kirchenkreisvorstand gebildete Steuerungsgruppe sprach, und Maria Schmidt, Betriebsleiterin NAB. Nachdem vor allem in den Jahren der Corona-Pandemie, aber auch um 2007, als Rücklagen für Altersteilzeitvereinbarungen hatten gebildet werden müssen, deutliche Verluste zu verzeichnen waren, wird in der NAB aktuell daran gearbeitet, Strukturen zu verändern, um künftig auch in solchen Ausnahmesituationen wirtschaftlich besser dazustehen. Mit den beiden Ausnahmeereignissen zeige der Trend bei der Eigenkapitalentwicklung seit 2007 nach unten, zeigte Steffen Creydt auf. Ohne die Pandemie, die vor allem dem Gebrauchtwarenverkauf zu schaffen machte, und ohne die Altersteilzeitvereinbarungen würde die Tendenz hingegen sogar nach oben zeigen. „Grundsätzlich funktioniert es also, aber wie stellt man die Einrichtung für die Zukunft auf?“ so Creydt. Nachdem betriebsinterne Maßnahmen keine nachhaltige Kehrtwende gebracht hätten, ist die Steuerungsgruppe nun dabei, sich Hilfe von außen zu holen, berichtete Maria Schmidt. Andere, ähnliche Einrichtungen wurden besucht und deren Konzepte studiert. Auch mit dem Diakonischen Werk in Niedersachsen arbeite man zusammen, so Jörg Mannigel. Daten und Fakten werden zusammengetragen, Geldflüsse transparent gemacht. Mit Marc Hentzschke, Vorstand Neue Arbeit GmbH in Stuttgart, ebenfalls eine diakonische Einrichtung, sei ein kompetenter Gesprächspartner gefunden, mit dem man neue Möglichkeiten erörtert, wie die NAB oder Teile davon künftig wirtschaftlich betrieben werden können. Dabei wurde immer wieder betont, dass stets eine Perspektive für die Mitarbeiter:innen gesucht wird: 31 Menschen arbeiten mit unbefristeten Verträgen bei der NAB, davon seien 23 ehemalige Maßnahmenteilnehmer:innen, sagte Maria Schmidt. Acht weitere Personen haben befristete Verträge, dazu kommen zwölf Ehrenamtliche. Zurzeit sind 93 Plätze in den Maßnahmen belegt. Die Teilnehmer*innen arbeiten in Malerei, Tischlerei, Garten- und Landschaftsbau, im Gebrauchtwarenkaufhaus und in der Töpferei. Die Tischlerei trage sich beispielsweise nicht, der Handel hingegen sei ausfinanziert. Die Auftragslage sei gut, antwortete Maria Schmidt auf eine Frage aus der Synode, es sei zurzeit eher so, dass weniger Langzeitarbeitslose an den Maßnahmen teilnehmen als früher. Das bedeute, dass die Hauptamtlichen mehr Arbeit übernähmen, was diese inzwischen stark belaste. Die Kosten klettern: Im kommenden Jahr steht eine Mieterhöhung ins Haus, die Tarife fürs Personal steigen und auch die Sachkosten. Dem gegenüber stehen eine unsichere Entwicklung der Erträge und die Unsicherheit, ob man passende Projektförderungen findet. Für die Synode hatte der Vortrag rein informativen Charakter, zu entscheiden gab es für die Synodalen jetzt noch nichts. Die Suche nach Lösungen geht weiter.

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