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Artikelfoto Wolfgang Simon (links) und Harald Otto von der Metalldrückerei Effelder hinter der neuen Wetterfahne, die der alten originalgetreu nachempfunden wurde. Quelle: Bettina Sangerhausen

Kirchturmspitze in Laubach runderneuert

Die Turmzier auf der Kapelle Laubach dreht sich wieder. Der Anblick ist der gewohnte, aber Fahne und Kugel sind neu, bis ins Detail dem historischen Original nachgebaut durch den Metalldrücker Harald Otto.

Am Dienstag setzte der Fachmann sie auf die Turmspitze, begleitet von einer Delegation von Gästen aus politischer Gemeinde und den Kirchen: Ortsbürgermeister Christian Menz und seine Stellvertreterin Susanne Bete waren mit von der Partie, ebenso Elke Sparbier vom Ausatmen-Team der Kapelle Laubach, von der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Münden waren Wolfgang Frankfurth, Kirchenrat, und Vikarin Katja Fokken gekommen, vom Kirchenvorstand der Evangelisch-lutherischen Stadtkirchengemeinde Münden Helga Hillebrecht, und Thomas Henning, zuständiger Pastor der Stadtkirchengemeinde für Laubach, hielt eine kurze Rückschau auf die Bauarbeiten.

Der krönende Abschluss der Sanierungsarbeiten begann mit einer Suche: Die Metall-Kartusche für die „Zeitkapsel“ war verschwunden. Schließlich aufgespürt, machten sich Katja Fokken und Wolfgang Frankfurth als schnelle Boten verdient und holten das Behältnis nach Laubach. So konnten Dokumente über die Bauarbeiten, eine aktuelle Ausgabe der Mündener Allgemeinen, die Gemeindebriefe der beiden Kirchengemeinden sowie Fotos wetterfest verpackt und in die Kugel mit eingebaut werden – als Zeitdokumente für die Nachwelt. Harald Otto, Christine Otto und Wolfgang Simon von der Fachfirma in Effelder installierten alles in luftiger Höhe.

Damit sind die Arbeiten an der Kapelle nun abgeschlossen, das Gerüst kann abgebaut werden.

Begonnen hatten die Arbeiten im Juni, berichtete Superintendent Thomas Henning. Zunächst sei nur geplant gewesen, die Turmbekrönung und den Blitzschutz zu erneuern, Bauzeit etwa 5 Wochen. Einmal auf den Turm gestiegen stellte sich aber heraus, dass auch die Schiefereindeckung des Turmdaches erneuert werden musste. Da habe man den Umstand, dass das Gerüst schon stand, genutzt, um auch diese Arbeiten zu erledigen.

Die Baukosten waren damit auf fast 70.000 Euro angestiegen. Das habe man sich nur leisten können, weil die Evangelisch-lutherische Stadtkirchengemeinde Münden und die Evangelisch-reformierte Gemeinde Münden sich die Kosten geteilt haben, lobte Henning. Das Geld kam im Wesentlichen von der Evangelisch-reformierten Landeskirche und dem Evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Münden, kleinere Beträge auch aus den Rücklagen und aus Kollekten.

Die Wetterfahne trägt die Jahreszahl 1900 und Original könnte tatsächlich auch so alt sein, schätzte Fachmann Harald Otto. So eine Turmzier kann lange überdauern, „wenn sie niemand abschießt“. Tatsächlich finde er immer wieder Einschusslöcher an solchen Turmbekrönungen vor, weil sie als Zielscheibe missbraucht wurden. Die in Laubach war jedoch einfach nur gealtert, nicht mutwillig zerstört. Gute Chancen also, dass die neue Zier wieder 100 Jahre alt werden kann.