Werbung
Artikelfoto Mundus

Kreativ und vielseitig - Eine Ausbildung als Maler- und Lackierer

<p><span style="color: rgba(0, 0, 0, 0.85); font-family: &quot;Open Sans&quot;, sans-serif; font-size: 17.3333px; font-weight: 600; background-color: rgb(244, 244, 244);">Ausbildungs-Check: „Nicht verzagen – Janne fragen“</span><br></p>

Unsere Azubine Janne hat in der letzten Ausgabe von „meinMünden“ zum ersten Mal einen Ausbildungs-Check durchgeführt. In dieser Woche war sie mit Malermeisterin Michaela Klingler auf einer Baustelle und probierte sich als Maler- und Lackierer-Azubine aus. Viele Schulabsolventen wissen nach ihrem Abschluss oft nicht, wohin ihre berufliche Reise gehen soll. Aus diesem Grund testet unsere Azubine regionale Ausbildungsbetriebe und die dazugehörige Ausbildung. Im Gespräch mit Michaela Klingler erfragte sie, was der Azubi eines Maler- und Lackierbetriebes braucht und was ihn/sie erwartet.

Frau Klingler, wie sieht der typische Tagesablauf eines Azubis in Ihrem Unternehmen aus?

Morgens treffen wir uns mit dem gesamten Team um kurz nach 7 Uhr auf der Werkstatt. Hier werden alle Baustellen besprochen, alle benötigten Materialien und Werkzeuge eingepackt. Und dann geht es auch schon los. Es ist sehr selten, dass man längere Zeit drekt in der Werkstatt verbringt: Wir sind eigentlich den ganzen Tag auf unseren Baustellen – sowohl bei Privatals auch bei unseren Gewerbekunden - unterwegs.

Welche Qualifikationen / Schulabschlüsse benötigt man für diesen Beruf?

Wir legen nicht ganz so viel Wert auf einzelne Noten. Natürlich ist es schön, wenn unsere Bewerber einen Haupt- oder Realschulabschluss mitbringen, aber wir geben auch jungen Menschen ohne Schulabschluss eine Chance.

Welche persönlichen Skills muss ein Bewerber mitbringen?

Mir ist das äußere Erscheinungsbild sehr wichtig. Viele unserer Aufträge kommen aus dem Privatkundenbereich. Da muss ich mich darauf verlassen können, dass unsere Azubis freundlich, ordentlich und kompetent sind. Meist merkt man schon im Bewerbungsgespräch, ob jemand zu uns passt. Während der Ausbildung werden vorrangig praktische Fertigkeiten vermittelt: Hierbei ist es mir wichtig, dass die Azubis in der Lage sind, die Abläufe zu verstehen, mitzudenken und selbstständig zu handeln.

Wie lange dauert die Ausbildung?

In der Regel sind es 3 Jahre bis zur Gesellenprüfung.

Wechseln sich schulischer und praktischer Teil der Ausbildung ab? Wie oft ist man im Unternehmen und wie oft in der Schule?

Das wechselt im Laufe der Lehrjahre und ist auch davon abhängig, ob ein Azubi in Niedersachsen oder Hessen zur Schule geht. Die hessische Verordnung sieht Blockunterricht vor: Dabei ist der Azubi zwei Wochen lang im Unternehmen und dann eine Woche in der Schule. In Niedersachsen gehen die Azubis des ersten Lehrjahres montags und dienstags zur Berufsschule nach Göttingen und sind die restlichen drei Tage mit uns auf den Baustellen. Im zweiten und dritten Lehrjahr je 1 Tag Schule und den Rest der Woche auf Baustelle. Auch findet eine überbetriebliche Ausbildung in Hildesheim statt. Die Azubis wohnen dann im Internat und erhalten einen einwöchigen Kompaktkurs über die Theorie und Praxis. Hierbei werden ihnen u.a. „Kabinen“ zur Verfügung gestellt, in denen dann alle theoretisch vermittelten Inhalte Anwendung finden: Es wird gemalert, lackiert, Fußböden verlegt etc.

Welche Fächer hat man im Berufsschulunterricht?

Es werden die üblichen Berufsschulfächer belegt: Mathe, Deutsch, Englisch. Darüber hinaus gibt es einen hohen Anteil an Fachunterricht.

Welche Weiterbildungsmöglichkeiten / Aufstiegschancen hat man im Beruf?

Nach bestandener Gesellenprüfung kann man einige Jahre später seinen Meister machen – entweder auf der Abendschule oder in Vollzeit. Auch ein Studium oder ein Vorarbeiterlehrgang sind möglich.

Wie viele Azubis stellen Sie jedes Jahr ein?

Wir stellen jedes Jahr mindestens einen Azubi ein. Leider hat es in diesem Jahr nicht geklappt aber wir haben zwei Auszubildende, die jetzt im zweiten und dritten Lehrjahr sind.

Wie viele Mitarbeiter beschäftigen Sie?

Wir haben zehn Mitarbeiter*innen.

Seit wann gibt es Ihr Unternehmen?

Meine Eltern haben das Unternehmen 1965 gegründet und ich habe es 2017 übernommen. Und wenn alles gut geht, ist auch unsere Nachfolge gesichert, denn meine Tochter beginnt im nächsten Jahr voraussichtlich ihre Ausbildung in unserem Unternehmen.

Wie viel Geld kann man während der Ausbildung verdienen?

Das durchschnittliche Gehalt während der Ausbildung liegt zwischen 700 und 1.000 Euro.

Was ist das Schönste an Ihrem Beruf?

Wir haben sehr viel Raum für Kreativität. Es ist immer wieder ein toller Effekt, wenn ich mir anschaue, wie ein Raum vorher war und wie er jetzt aussieht. Wir haben am Ende unserer Arbeit immer ein Ergebnis – immer einen Wow-Effekt. Und die Zufriedenheit unserer Kunden ist ein wunderbares Lob für unsere Arbeit. Wir beraten individuell und versuchen aus jedem Raum etwas Besonderes zu machen. Außerdem ist unsere Arbeit wahnsinnig abwechslungsreich: Wir kümmern uns um Fußböden, Wand- und Fassadengestaltung, Trockenbau, kleinere Fliesenarbeiten, Wärmedämmung, Fachwerksanierung, Gerüstbau sowie Sonnen- und Insektenschutz.