Werbung
Artikelfoto Privat

Kulturelle Teilhabe unabhängig vom Geldbeutel

Neue FamilienKarte Plus in Eschwege für einkommensschwache Familien

„Die Kreisstadt Eschwege hat in 2007 als erste Kommune im WMK ein Lokales Bündnis für Familien gegründet und sich damit zum Ziel gesetzt, die Familienfreundlichkeit der Stadt zu fördern. Dazu wurden in unterschiedlichen Bereichen Projekte entwickelt und die Herausgabe der Eschweger FamilienKarte in 2009 war eines davon. Mit der FamilienKarte bekommen Familien mit Kindern unter 18 Jahren schon seit vielen Jahren tolle Vergünstigungen bei vielen Partnern in der Stadt“, erklärt Ricarda Feigenspahn vom Familienbüro der Kreisstadt.

Neu in diesem Jahr ist die FamilienKarte PLUS. Anders als bei der FamilienKarte Standard braucht es für diese Karte einen Antrag und die Vorlage eines Nachweises über die Leistungen, die die Familie erhält (ALG II, Sozialgeld, Wohngeld, Kinderzuschlag, Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz). Außerdem können nur Familien mit Wohnsitz in Eschwege die Karte beantragen.

Der Antrag kann im Familienbüro oder im Fachbereich Familie, Soziales, Sport und Kultur im Rathaus persönlich gestellt werden. Es besteht aber auch die Möglichkeit der digitalen Antragstellung. Die FamilienKarte PLUS ist ebenfalls ein Kalenderjahr gültig. Sie wird mit Fotos personalisiert und jedes Familienmitglied erhält eine eigene Karte. Die Karte ist kostenlos.

Neben den Plus-Leistungen können auch die Vergünstigungen der FamilienKarte Standard genutzt werden. Die Plus-Leistungen sind in der Regel vergünstigte Eintrittspreise oder reduzierte Teilnahme-Gebühren bei verschiedenen Partnern.

 

Zur Einführung der neuen FamilienKarte PLUS sprachen wir mit Ricarda Feigenspan vom Familienbüro.


meinWMK: Wie beurteilen Sie die bisherige Resonanz - sowohl von den Gewerbetreibenden als auch von den Familien?

Ricarda Feigenspan: Die Rückmeldungen der Familien, die die FamilienKarte nutzen sind sehr positiv. Allerdings haben infolge der Pandemie in 2020 und 2021 weniger Familien die FamilienKarte erworben als in den Jahren zuvor. Dies liegt natürlich auch daran, dass viele Angebote nicht nutzbar waren. Unser Anliegen ist, die FamilienKarten wieder mehr ins Bewusstsein der Familien zu bringen. Dafür überlegen wir derzeit verschiedene Wege der Bewerbung. Und so freut es uns natürlich, dass wir auch hier im WMK-Kurier darüber berichten können. Im Übrigen ist die Familienkarte Standard nicht an den Wohnsitz in Eschwege gebunden und sie ist Bestandteil des Eschweger Willkommensrucksacks. Für die beteiligten Partner ist die FamilienKarte natürlich eine gute Werbung für ihre Angebote und außer dem Bonus, den sie Familien geben, eine kostenlose. Viele der Partner sind von Anfang an dabei. Aber auch hier freuen wir uns natürlich über jeden, der noch dazu kommt.

meinWMK: Was war der Grund für die Einführung der Familienkarte PLUS?

Ricarda Feigenspan: Der Weg, auf den die Kreisstadt sich mit dem Lokalen Bündnis in 2007 begeben hat, nämlich Familien verstärkt in den Blick zu nehmen und für gute Lebensbedingungen in allen gesellschaftlichen Bereichen zu sorgen, setzte sich fort und mündete in der Zertifizierung der Kreisstadt als erster hessischen familiengerechten Kommune in 2016. Damit steht für uns nicht nur die Familienfreundlichkeit, sondern auch die Familiengerechtigkeit im Fokus. Mit der FamilienKarte Plus möchte die Stadt Familiengerechtigkeit fördern, indem sie Familien mit einem geringen Einkommen soziale und kulturelle Teilhabe an Angeboten ermöglicht, die diese sonst aufgrund ihrer Einkommenssituation nicht wahrnehmen könnten. Hier gibt es auch viele tolle Angebote für die Familien. Allerdings gab es auch hier einen Einbruch in den Zahlen der beantragten Karten und so hoffen wir in diesem Jahr über die gezielte Ansprache der Familien auch über andere Institutionen die FamilienKartePlus wieder näher an die Zielgruppe bringen zu können.

Im Übrigen ist eine solche Möglichkeit der sozialen und kulturellen Teilhabe deshalb besonders wichtig, da gerade in der Kreisstadt ein sehr hoher Anteil an Kindern von Einkommensarmut betroffen ist.

 

So sieht die Karte aus

Die Karte ist für ein Kalenderjahr gültig und sofort einsetzbar. Die Kreisstadt Eschwege hat sich mit dem Projekt #eschwegeplastikfrei das Ziel gesetzt, einen Beitrag zur Vermeidung von Plastikmüll in Eschwege und Umgebung zu leisten und so war es den Verantwortlichen wichtig, die FamilienKarte auf recyceltem Plastik und den Flyer auf zertifiziertem Recyclingpapier zu drucken.

Weitere Infos

Jede Familie mit mindestens 1 Kind unter 18 Jahren kann die FamilienKarte incl. einer Partnerkarte aktuell für 8,00 Euro erwerben. Ein Nachweis ist erforderlich! (Personalausweis, Geburtsurkunde etc.) Die FamilienKarte gibt es im Familienbüro, Obermarkt 14 · Stadtbibliothek, Mühlgraben 1 · Tourist-Information, Hospitalplatz 16. Zusätzlich besteht seit vergangenem Jahr die Möglichkeit, die FamilienKarte auch online zu beantragen. Den benötigten Antrag finden die Familien auf unsere Homepage www.werratal-tourismus.de stadt/familienstadt/familien/familienkarte.php