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Artikelfoto Privat

Kunsthalle HGN

Die Ausstellung „My Private Passion“ zeigt ausgewählte Werke des Kunstsammlers Prof. Hans Georg Näder

Wer weltberühmte Kunst sehen möchte, muss nicht in die großen Metropolen reisen. Noch bis Dezember 2022 sind Werke von Yayoi Kusama und Neo Rauch, Fotografien von Helmut Newton, Andreas Gursky und Man Ray oder Lichtinstallationen von Dan Flavin in der Kunsthalle HGN in Duderstadt zu sehen.
Mit der 2011 eröffneten Kunsthalle HGN am Duderstädter Sulberg hat Ottobock-Chef Prof. Hans Georg Näder seiner Heimatstadt eine neue internationale Wahrnehmung im Kunst-Sektor beschert. Die Gründe dafür waren zunächst praktischer Natur: Platz musste her für seine stetig wachsende Kunstsammlung. Seitdem lässt Hans Georg Näder in wechselnden Ausstellungen alle Interessierten kostenfrei an Kunst teilhaben, wie sie sonst eher in Berlin, London, Paris oder New York zu erwarten wäre. Auch die Halle selbst ist mit ihrem kargen, betonlastigen Industrial Style, und mit viel Raum für vielschichtige Konzepte, selbst schon eine architektonische Besonderheit im beschaulichen Duderstadt.

„My Private Passion“ - so der Titel der aktuellen Ausstellung – zeigt die Lieblingswerke des renommierten Kunstsammlers, die auch ein wenig seine persönliche Sichtweise auf die Welt spiegeln. “Für mich bedeutet Kunst Genuss und Rausch”, schreibt Hans Georg Näder im Begleitband zur Ausstellung, der dort auch gleich zum Stöbern für die Besucher auf kleinen Lesetischchen bereitliegt. Dazu ergänzt er: “Genuss wird erst zum Genuss, wenn man ihn teilen kann.” Um auch Laien den Zugang zur Kunst zu erleichtern, steht an den Öffnungstagen geschultes Personal bereit, das inhaltlich in die Thematik und die Lebensläufe der Künstler einführt. Fragen dürfen gestellt werden, und manchmal entstehen daraus spannende Gespräche.

Die Kunsthistorikerin Alina Sophie Schiess ist seit 2020 Leiterin der Kunsthalle HGN. Gleich nach ihrem Masterabschluss in München wurde sie von Hans Georg Näder angeheuert, um die in den Ruhestand scheidende Maria Hauff als Leiterin der Kunsthalle abzulösen. Dann kam Corona, und die ursprünglichen Pläne, eine Ausstellung unter dem Titel “Futuring Heimat” zu konzipieren, wurden umgewandelt in “My Private Passion” – ein Blick auch ins Private aus Anlass des 60. Geburtstags des Sammlers und Weltbürgers im September 2021. So sind neben Fotografien, Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen und Installationen, u.a. von Helmut Newton, Neo Rauch, Andreas Gursky, Carmen Herrera, Martin Kippenberger und Yayoi Kusama, auch Einblicke in das persönliche Umfeld Hans Georg Näders zu finden – ebenfalls kreativ umgesetzt von den Berliner Künstlern Christoph Neumann und 
Sascha Boldt. Das Verbindende dieser so unterschiedlichen Exponate in der Ausstellung mag das Spiegelbild des Menschseins im 20. und 21. Jahrhundert sein.
Begleitend zur Sammlung werden Bücher zu den Künstlern und ihren Werken präsentiert. Die optisch ansprechend gestalteten Druckwerke sind sowohl Teile einer Installation als auch Lesematerial. Der Kuratorin ist es gelungen, gleichermaßen die  Räume der Kunsthalle und die vielschichtige Sammlung in ein harmonisches Gesamtkonzept zu einzubinden, das dem Titel “My Private Passion” gerecht wird.

Auch auf dem Außengelände lohnt es sich, die Augen offen zu halten. Das Monumentalgemälde der Kölner Künstlerin Ann-Kathrin Otto, die den Betrachter aus dem Paradies heraus bis zur zeitgenössischen Dekadenz führt, lässt innehalten und über das Leben sinnieren, über das große Ganze und vielleicht auch über das kleine Private.

 

Die Kunsthalle HGN am Karl-Wüstefeld-Weg ist samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. 
„My Private Passion“ ist noch bis zum 18. Dezember 2022 zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.

Weitere Infos unter https://www.kunsthallehgn.de/