Mähen, säen, gießen: Den Rasen im Frühling reparieren
Nach dem Winter steht beim Rasen eine Bestandsaufnahme an: Ist er noch am Leben und hat nur an einigen Stellen Schäden, stehen die Chancen gut„Normalerweise sollte er im Herbst ausgetrieben sein, wenn er im Sommer vertrocknet war“, sagt Jörg Korfhage, Gärtner und Trainer bei der DIY Academy. Das ist ein Zeichen, dass er lebt und jetzt wieder aktiviert werden kann. „Zeigen sich jedoch nach dem Winter überhaupt keine grünen Gräser mehr, ist der Rasen tot“, erklärt Harald Nonn, Vorsitzender der Deutschen Rasengesellschaft. „Aber selbst dann ist nicht alles verloren. Die Fläche kann wieder in neuem Grün erstrahlen, allerdings muss komplett neu ausgesät werden.“ Und so geht man vor:
1. Tief mähen
Treibt neues Grün aus, muss im Frühjahr erst einmal gemäht werden. „Auf zwei bis drei Zentimeter sollte man schon herunterschneiden“, rät Jörg Korfhage. Dazu kann die niedrigste Schnitteinstellung des Rasenmähers genutzt werden. „Das Mähen schwächt den Altbestand und gibt den neuen Rasengräsern bessere Startchancen“, sagt Harald Nonn. Das abgemähte Gras muss restlos entfernt werden.
2. Gründlich vertikutieren
Im zweiten Arbeitsgang wird die Rasenfläche gründlich vertikutiert. Auch hier möglichst tief arbeiten. „Wird normalerweise fünf Millimeter tief vertikutiert“, sagt Korfhage, „sollten es bei problematischen Rasenflächen ein bis zwei Zentimeter sein.“ Falls das eigene Vertikutiergerät, das nicht hergibt, kann man sich etwa im Baumarkt ein entsprechendes Modell ausleihen. Gründliches Vertikutieren im Kreuzgang ist deshalb notwendig, weil der neue Rasensamen dadurch überall Bodenkontakt bekommt und so gute Keim- und Entwicklungsbedingungen hat. Wichtig: Das Vertikutiergut anschließend vollständig entfernen.
3. Düngen und säen
Nun werden der phosphorbetonte Starterdünger und das Rasensaatgut aufgebracht. Schon bei der Auswahl der Rasensaat an den Standort denken: „Ist der besonders trocken und sonnig, müssen robuste Sorten ausgewählt werden“, sagt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Strapazierfähige Rasensorten sind zum Beispiel Deutsches Weidelgras, Rotschwingel, Lägerrispe und Wiesenrispe.
„Für die Neusaat sollte man sogenannte Regel-Saatgut-Mischungen, also RSM Rasen, verwenden“, rät Henze. Diese Mischungen gewährleisten eine gute Qualität des Saatgutes und basieren auf erprobten Gräserarten und speziellen Rasengräser-Sorten.
4. Die Fläche abdecken
Nach dem Düngen und Säen muss die Fläche dünn abgedeckt werden. Torf, Sand, Mutterboden oder Rasenerde werden mit dem Rechen verteilt und anschließend mit einer Walze oder einem Holzbrett festgedrückt. Damit ist das Saatgut geschützt.
5. Feucht halten
Die Saat braucht nun ausreichend und regelmäßig Wasser. „20 Liter pro Quadratmeter müssen es schon sein“, erklärt Michael Henze. „Das Wasser sollte etwa fünf Zentimeter tief in den Boden einsickern, damit die Wurzeln der Gräser in die Tiefe gelockt werden.“ Am besten wird frühmorgens vor Sonnenaufgang gewässert. Dann ist der Rasen über den Tag mit Wasser versorgt.