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Artikelfoto HAWK

Mit dem Roboter gegen Unkraut

Forschungsprojekt an der Göttinger Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK)

Unkraut zupfen nervt! In der Landwirtschaft kann das ungeliebte Grünzeug sogar Existenzen bedrohen. Jetzt gibt es im Kampf gegen das Unkraut einen Hoffnungsschimmer. Und wieder einmal haben erfolgreiche Forscher aus Göttingen ihre Finger im Spiel, dieses Mal sind es Mitarbeiter der Fakultät für Ingenieurwissenschaften und Gesundheit an der Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) auf den Zietenterrassen. Sie haben einen vollautomatisierten Pflanzroboter entwickelt, der Unkraut und Krankheiten erkennen soll und diese sogar behandelt.  PRO-MAPPER nennt sich dieses Forschungsprojekt.

In einem großen, rund zehn Quadratmeter rechteckigen Holzbau sind einige Dutzend Zuckerrüben-Pflanzen aufgestellt, langsam fährt der Kamerakopf des Pflanzroboters auf einer Schiene die vertikalen Reihen ab und scannt von oben Pflanze für Pflanze. Etwas weiter am Kopfende sind Bildschirme und Rechner aufgebaut, hier treffen die gewonnen Daten ein und werden analysiert. „Es geht in dem Projekt darum, mithilfe einer multisensoriellen Kamera eine Datenfusion zu erzielen“, erklärt Prof. Dr. Thomas Linkugel, Leiter des Autonomous Mobile Robotics Lab (AMRL) an der HAWK und Projektleiter von PRO-MAPPER, die Funktionsweise des Pflanzroboters. Dabei würden über die unterschiedlichen Sensorquellen breitbandige Informationen über Pflanzen generiert. Eine KI-gesteuerte Software wird mit den visuellen Daten systematisch auf Anomalien trainiert, wobei PRO-MAPPER später nicht nur Bei- und Unkräuter erkennen, sondern auch krankhafte Veränderungen der Gewächse. Diese können dann in einem weiteren Schritt mit plasmabehandelten Flüssigkeiten nachhaltig kuriert werden. „Grundsätzlich wollen wir die Technologie ins Feld hinausbringen: PRO-MAPPER soll, was wir im skalierten Bereich im Hochbett entwickelt haben, im groß skalierten Bereich Pflanzenkrankheiten voll autark erkennen und eine Behandlungsanweisung oder Strategie entwickeln“, so Linkugel zu den Zielen des Projektes.

An dem Projekt PRO-MAPPER beteiligt sind neben den Bereichen Robotik und Plasmatechnik an der HAWK-Fakultät Ingenieurwissenschaften und Gesundheit auch das Institut für Zuckerrübenforschung (IfZ) an der Universität Göttingen und das Unternehmen piccoplant Mikrovermehrung.