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Artikelfoto Horst Dornieden und Ursula Apel bei der Einweihung der Stele Kruzifix. Bild:

Neue Info-Stele am Grenzlandweg

Die Geschichte des Sandsteinkruzifixes

Das Grenzlandmuseum Eichsfeld hat am Grenzlandweg eine neue Informationsstele am ehemaligen Bahndamm zwischen Teistungen und Gerblingerode aufgestellt. Diese erinnert an die wechselhafte Geschichte des Sandsteinkruzifixes. Der Vorschlag, das Besucherleitsystem des Grenzlandmuseums um die Station am Kruzifix zu erweitern, stammt von der Teistungerin Ursula Apel.

Das Sandsteinkruzifix wurde im Jahr 1776 errichtet, um an die Siedlung Teistungenburg zu erinnern, dem Gründungsort des hiesigen Zisterzienserinnenklosters. Ende der 1950er Jahre wurde direkt am Kruzifix eine Grenzanlage zur weiteren Abriegelung des Grenzgebietes errichtet, sodass die Bevölkerung Teistungens das Kruzifix nicht mehr erreichen konnte. Nur das Kreuz ragte noch heraus, Sockel und Maueranlage wurden mit Erde zugeschüttet. Erst durch die Grenzöffnung 1989 wurde der Ort wieder zugänglich.

Das Kruzifix, das sich in einem schlechten Zustand befand und sogar Einschusslöcher aufwies, wurde vom Heimat- und Verkehrsverein Teistungen wieder freigelegt. 1992 konnte das Kruzifix restauriert und konserviert werden, um den Verfall zu verhindern. 2015 wurde es bei einem Sturm durch einen umstürzenden Baum zerstört. Einige Teile konnten restauriert werden, andere mussten mit neuen Materialien rekonstruiert werden.

 

Seitdem steht das Kruzifix vor der Hotel- und Freizeitanlage Teistungenburg. „Ich kann mich noch gut an die Prozessionen erinnern, besonders die Markusprozession am 25. April”, sagt Ursula Apel, Jahrgang 1948, aus Teistungen, die als Kind bis in die 1950er Jahre mit Freunden am Kruzifix gespielt hat. Aus diesem Grund schlug sie dem Museumsverein vor, das Besucherleitsystem um eine Information zur Geschichte des Kruzifixes zu erweitern. „Wir danken Ursula Apel sehr für ihre spannende Idee und ihren Einsatz für das Museum. Die Stele ist nun frei zugänglich, aber das Museum wird zukünftig auch Spezialführungen zum Thema anbieten”, kündigte Horst Dornieden, Vorsitzender des Grenzlandmuseum Eichsfeld, an. Er erinnerte außerdem an den Einsatz des Teistunger Heimat- und Verkehrvereins, um das Kruzifix nach 1990 überhaupt erhalten zu können.

Umgesetzt wurde die Idee mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Der Grenzlandweg ist ganzjährig frei zugänglich.