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Neues Ausbildungs-Projekt der Friseur-Innung Werra-Meißner

Bereits in der Ausgabe Mai 2022 hatten wir im Mein-WMK-Magazin über das Friseurhandwerk berichtet.

Neben den starken Beeinträchtigungen durch Corona wurde insbesondere über die Duale Berufsausbildung in diesem kreativen Beruf ausführlich informiert. Wie zahlreiche Berufe im Handwerk leidet auch die Friseur-Branche unter zahlreichen Klischees in der öffentlichen Wahrnehmung, was zwangsläufig auch dazu führt, dass der dringend benötigte Berufsnachwuchs fehlt. Doch das Friseurhandwerk ist kreativ und auch engagiert!! Zusammen mit der Kreishandwerkerschaft Werra-Meißner und der Arbeitsagentur hat die Friseur-Innung Werra-Meißner eine besondere Ausbildungsmaßnahme ins Leben gerufen, um Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen. 

Bei dieser Qualifizierung, welche zum 1. September 2022 startet, fungiert die Kreishandwerkerschaft als Ausbildungsträger und ermöglicht interessierten Jugendlichen im Zeitraum von einem Jahr bei drei bis vier verschiedenen Friseurbetrieben das erste Ausbildungsjahr zu durchlaufen, um so die Vielfalt des Friseur-Berufs aber auch mögliche Ausbildungsbetriebe der Friseur-Innung intensiv kennen zu lernen. Neben der regulären Ausbildung in den Friseurbetrieben stellt die Friseur-Innung spezielle zusätzliche Qualifizierungen in Form von Fachpraktischen Workshops, wie Frisier- und Schneidetechniken sicher, welche in einer regulären Ausbildung nicht vorgesehen sind. Zudem werden durch die Friseur-Innung über die Talent-Werkstatt des Vereins für Regional-Entwicklung e.V. während dieser Ausbildungsmaßnahme in 5 Modulen die fachlich übergreifenden, kommunikativen und sozialen Kompetenzen gefördert. Und wie bei einem regulären Ausbildungsverhältnis  vorgesehen, findet auch für alle Teilnehmer dieser Qualifizierungs-Maßnahme die reguläre einwöchige Überbetriebliche Ausbildung gemäß dem Rahmenlehrplan statt. 

Obermeister Peter Dilcher aus Bad Sooden-Allendorf ist von dieser neu geschaffenen Qualifizierungs-Maßnahme nicht nur begeistert sondern auch stolz darauf, da dieses Projekt in kurzer Zeit binnen 3 Monaten realisiert werden konnte. Zusammen mit seiner Stellvertreterin Tanja Moog aus Meinhard-Grebendorf konnten in Gesprächen mit  Innungs-Kollegen ein Großteil zur Beteiligung an diesem Projekt gewonnen werden. „Mittlerweile habe ich die verbindlichen Zusagen von 10 Mitgliedsbetrieben!! Das sind immerhin weit über 20 % unserer Mitglieder, wodurch wir mindestens 10 Jugendlichen im Werra-Meißner-Kreis eine berufliche Perspektive bieten können, da wir noch mit einigen Kollegen noch nicht in Kontakt treten konnten bzw. einige Kollegen sich noch nicht ganz schlüssig waren. Unser Ziel als Friseur-Innung ist es wieder die Ausbildungszahlen zu erreichen, die unser Landkreis vor Corona hatte und dafür ist diese Qualifizierungs-Maßnahme der richtige Weg.“ 

Doch wie läuft die Qualifizierungs-Maßnahme in der Praxis? Nach erfolgter Bewerbung und Auswahl über den Ausbildungsträger (Kreishandwerkerschaft) werden mit den Jugendlichen entsprechende Einstiegsqualifizierungsverträge für die Dauer von 12 Monaten abgeschlossen. In den Verträgen sind die oben erwähnten Qualifizierungs-Maßnahmen und auch die Friseurbetriebe vertraglich festgeschrieben.

Über den Ausbildungsträger erhalten die Jugendlichen nicht nur ihre monatlichen Vergütungen sondern auch das Azubi-Ticket für den Öffentlichen Personen Nahverkehr (ÖPNV) für das gesamte Jahr.
Bei erfolgreicher Absolvierung der Qualifizierung wird dieser Zeitraum als 1. Lehrjahr im regulären Lehrvertrag beim nachfolgenden Ausbildungsbetrieb vollumfänglich angerechnet, so dass der Jugendliche die Ausbildung im 2. Lehrjahr fortsetzen kann. Da in der Qualizierung auch regulär der Berufsschulunterricht in der Fachklasse für Friseure absolviert wird, ist der Jugendliche von Anfang an in den Jahrgang integriert und hat so aufgrund des regulären Unterrichts einen nahtlosen Übergang bei der angestrebten Fortsetzung des anschließenden regulären Lehrvertrag bei dem zukünftigen regulären Ausbildungsbetrieb. 

Interessierte Jugendliche und/oder deren Eltern werden gebeten, sich mit der Kreishandwerkerschaft Werra-Meißner, telefonisch unter der 
Tel.-Nr.  05651/74450 oder per Mail info@kh-wm.org in Verbindung zu setzen.