Neues Leben am alten Bergschlösschen
Modernes Wohnhaus soll auf Gelände entstehen.Lange stand das „Bergschlösschen“ in Hann. Münden nicht nur für ein Hotel, einen Gaststättenbetrieb oder eine Kegelbahn, sondern besonders auch für eine Diskothek, in der der ein oder andere seine große Liebe getroffen hat. Mittlerweile ist das Gebäude abgerissen - und es gibt Neues dazu, was hier in Zukunft entstehen soll! Architekt Dipl.-Ing. Richard Fischer aus Scheden wird hier gemeinsam mit Bauherr und Unternehmer Bayram Er ein modernes Mehrfamilienhaus entstehen lassen. Doch der Weg bis hierher war lang.
Am Himmelfahrtstag 1876 begann die Geschichte des Bergschlösschen mit der Eröffnung von Gottschalks Berggarten. Mit Musik und Tanz begeisterte Justus Heinrich Gottschalk - eigentlich Schneidermeister aus Oberode - als Gastwirt, doch das Glück hielt nicht lange an. Schon im Februar 1878 fiel das Gebäude einem Feuer zum Opfer. Trotz dessen sich der Wirt direkt wieder an den Aufbau machte, fand das Gebäude unter ihm nicht mehr zu seinem Glanz zurück. 1887 wurde unter Gastwirt Max Riemann dann eine Veranda angebaut, 1925 folgte der Ausbau zum Hotel. 1937 wurde die Veranda bereits wieder abgerissen und ein Gesellschaftsraum entstand, der den Grundstein für die Disko-Geschichte des Bergschlösschen legte. Bis in die 1970er Jahre hinein wurde hier getanzt, getrunken, gelacht und sich verliebt. 1977 endete das Kapitel des großen Tanzsaals und eine Kegelbahn zog ein, während sich der Partybetrieb in das Hauptgebäude verlegte. Doch die Zeiten der großen Partys in Hann. Münden lief danach langsam aus. Mit den Jahren wurde das Bergschlösschen immer weniger genutzt und später abgerissen. Jetzt soll hier etwas Neues entstehen!
Runder Tisch brachte Durchbruch
„Ein runder Tisch mit Bürgermeister Harald Wegener und allen beteiligten Ämtern brachte Mitte diesen Jahres den Durchbruch, sodass die Baugenehmigung für ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten und sechs Tiefgaragen sowie Einstellplätzen erteilt werden konnte“, freut sich Architekt Richard Fischer. Einfach war der Weg bis zu diesem Punkt nicht, denn u.a. waren die vorhandenen Leitungen der bergseitigen Wohngebäude, die über das Gelände verlaufen, entsprechend zu ändern und rechtlich abzusichern. Auch Hangabsicherungen, der Denkmalschutz, die städtebauliche Einfügung und die Zugänglichkeit für Rettungs- und Brandschutzmaßnahmen mussten gründlich ausgearbeitet werden. Nun ist alles bereit, damit die Bauarbeiten schon in naher Zukunft starten können.
Geplant sind 5-Raum-Wohnungen mit Blick über die Stadt, die jeweils eine Wohnfläche von ca. 100 Quadratmetern haben sollen. „Gemeinsam haben wir bei der Planung aber auch großen Wert auf eine energieeffiziente Bauweise und barrierefreie Ausstattung mit Aufzuganlage sowie überdachten Freisitz- und Balkonflächen von jeweils über 15 Quadratmetern gelegt“, erklärt Fischer. Angegangen wird das „Ökologische Bauen“ mit der VHM und der Sparkassen Göttingen, da die Nachhaltigkeit auch vom Staat belohnt wird. Schlüssel dazu sei die Konstruktion der Gebäudehülle in Holzund Mauerwerk u.a. mit 3-Scheiben-Verglasung, so die Verantwortlichen.
Wo früher einmal ausgelassen getanzt und gefeiert wurde, kann in also in naher Zukunft modern und energieeffizient gewohnt werden!