Neues Musikfestival: Auftakt der Weserfestspiele in Hann. Münden
Vielfalt der Kirchenmusik neu erlebenVom 14. Mai bis zum 6. Juni feiert ein neues Musikfestival in Niedersachsen Premiere: Die Weserfestspiele. Freuen Sie sich auf besondere Musikerlebnisse in Kirchen und Klöstern, im Grünen und am Wasser. Hier werden über 500 Jahre Musikgeschichte lebendig: In überraschenden Formaten und mit ungewöhnlichen Besetzungen, im Dialog mit anderen Künsten und an ganz vielen Stellen auch zum Mitmachen.
Insgesamt sind rund 100 kirchenmusikalische Veranstaltungen zwischen Hann. Münden und Bremerhaven geplant: Konzerte und Musikgottesdienste, Mitmachformate, musikalische Radtouren, Klanginstallationen und Inszenierungen, die Kirchenmusik in den Dialog bringen mit Theater, Literatur, Licht- und Medienkunst. Die Idee dahinter: Die Weserfestspiele möchten Menschen aller Generationen für die Vielfalt der Kirchenmusik begeistern.
Hinter dem Festival steht die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. „Die letzten eineinhalb Jahre waren schwierig für die Kirchenmusik, denn sie lebt ja von der Gemeinschaft und dem Miteinander“, sagt die Projektleiterin Silke Lindenschmidt. Laut Lindenschmidt erwartet die Besucher*Innen ein vielfältiges Programm, das sich sowohl an Kirchenmusikbegeisterte und Kulturliebhaber richtet als auch an Neugierige, die bislang wenig mit Kirchenmusik zu tun haben. Am 14. Mai findet in Hann. Münden die zentrale Auftaktveranstaltung des Festivals in der Kirche St. Blasius statt, die das gemeinsame Singen in den Mittelpunkt stellt. Weiterhin gestalten der Landesjugendpopchor, die Landesjugendkantorei und der Landesjugendposaunenchor in der Region gemeinsam einen Musikgottesdienst und ein Konzert. In Northeim findet rund um die Aufführung von Monteverdis Marienvesper am 15. Mai ein umfangreiches Begleitprogramm statt mit Musikgottesdiensten, Entdeckerparcours für Familien und einer multimedialen Ausstellung im Kirchraum. Einbeck ist der Ausgangspunkt für einen musikalischen Gottesdienst-Spaziergang für Familien an Himmelfahrt.
Von Hann. Münden bis Bodenfelde läuft während der gesamten Festivaldauer das Format KirchenMusikDialoge. Eine Veranstaltungsreihe, bei der Kirchenmusik auf Licht- und Klangkunst, Fotografie- und Videokunst, Literatur und Design trifft. Die Besucherinnen und Besucher erleben dabei Klanginstallationen in sieben Radwegekirchen entlang der Weser.
Besucher des Festivals sind an vielen Stellen zum Mitmachen eingeladen. „Wir möchten dazu einladen, zu erleben, wie bereichernd und inspirierend das Singen und Spielen in Gemeinschaft sein kann“, so Silke Lindenschmidt von der Landeskirche Hannovers. So steht eine musikalische Radtour entlang der Weser ebenso auf dem Programm wie ein Mitmachkonzert für Familien in Göttingen, bei dem man Trompeten, Posaunen und Hörner ausprobieren kann oder das Wesersingen für Groß und Klein in Hann. Münden.
In diesen Tagen kam bereits der Botschafter der Weserfestspiele mit dem Fahrrad nach Hann. Münden und brachte ein handliches Schild für die St. Blasius Kirche mit. So leise dieser Besuch von Hans-Joachim Rolf, Kirchenmusikdirektor der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, vonstattenging, war er doch ein Paukenschlag: Rolf verteilte an die ersten drei Kirchen das Weserfestspiele-Signet, das sie als Festspielorte kennzeichnet.
Die Weserfestspiele, das seien nicht nur die Konzerte, die für alle organisiert werden, sondern auch viele kleine Initiativen, die von der Basis ausgingen, sagte Landeskirchenmusikdirektor Rolf in Hann. Münden. Mitmachen und Ausprobieren werden großgeschrieben. So lädt zum Beispiel Kreiskantorin Gabriele Renneberg zum Abendliedersingen an die Weser in Hemeln ein, gleich hinter der Kirchmauer am 28. Mai um 20 Uhr mit Bläsern, Chören, Flötenkreis, den „Drei Cs“ - und dem Publikum als Mit-Akteur. Von Hann. Münden aus radelte Rolf weiter nach Gimte und Richtung Northeim. In der Region gehören außerdem Hemeln, Bursfelde und Göttingen zu den Festspielorten. Mit den Bursfelder Sommerkonzerten kooperiere man, sagte Detlef Renneberg, „uns ist es wichtig, Vorhandenes mit den Festspielen zu verknüpfen“.