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Artikelfoto Ottobock Logo auf dem Dach des Hauptsitzes in Duderstadt. Foto: Ottobock

Ottobock wieder vollständig in Familienhand

Nach über sechs Jahren erfolgreicher Partnerschaft kaufen Hans Georg Näder und Familie den 20 Prozent-Anteil von EQT zurück. Seit dem Einstieg von EQT im Jahr 2017 hat Ottobock seinen Umsatz um rund 8 Prozent pro Jahr gesteigert.

Ottobock, das globale Healthtech-Unternehmen und Weltmarktführer in der Prothetik, wird künftig wieder vollständig im Eigentum der Familie Näder geführt, das teilte der Duderstädter Konzern mit. Die Näder Holding habe am Mittwoch 13. März eine Vereinbarung zum Rückkauf des 20-prozentigen Anteils am Unternehmen von der globalen Private-Equity-Gesellschaft EQT unterzeichnet. Damit endet die 2017 begonnene Partnerschaft, während der das Unternehmen signifikante Umsatz- und Gewinnsteigerungen erzielt hat.

„Durch die Partnerschaft mit EQT haben wir Ottobock in den vergangenen Jahren weiter professionalisiert und bis zur IPO-Readiness entwickelt. Damit ist eine starke Basis für die nächste Wachstumsphase unseres Unternehmens gelegt“, sagt dazu Professor Hans Georg Näder, Eigentümer und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Ottobock SE & Co. KGaA. „Die Zusammenarbeit mit EQT war von hohem gegenseitigem Respekt und Vertrauen geprägt. Und sie war sehr erfolgreich: 2023 werden wir den höchsten Umsatz und das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte erzielen. Es war jedoch von Anfang an klar, dass EQT für uns ein Partner auf Zeit sein wird. Jetzt werden wir die erfolgreiche Strategie als reines Familienunternehmen in der Rechtsform der SE & Co. KGaA fortsetzen, im Besitz meiner Familie und unter der Führung von unserem CEO Oliver Jakobi und seinem starken Managementteam.“

„Als wir 2017 in Ottobock investiert haben, haben wir das enorme Potential dieses ‚Hidden Champions‘ gesehen, der einen klaren Purpose verfolgt und eine marktführende Position in der Healthtech-Industrie innehat. Seitdem haben wir das Unternehmen in enger partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Hans Georg Näder und dem Managementteam auf eine neue Wachstumsstufe gehoben – das zeigt sich sowohl in neuen innovativen Produkten zum Nutzen der Patienten als auch der wirtschaftlichen Entwicklung“, sagt Johannes Reichel, Partner bei EQT Private Equity. „Das Unternehmen wächst dynamisch und ist ideal positioniert, um die nächste Wachstumsphase als weiterhin privat geführtes Familienunternehmen zu gestalten. Daher ist jetzt der ideale Zeitpunkt für unseren Ausstieg.“

Erfolgreicher Ausbau der Marktführerschaft und nachhaltiger Wachstumskurs 

Während der Partnerschaft hat EQT seine starke Expertise in der Healthtech-Industrie als auch über ein globales Netzwerk an Industrieexperten für die Weiterentwicklung von Ottobock eingebracht. Dank kontinuierlicher Investitionen in Innovation, Wachstum und Digitalisierung haben beide Partner das Unternehmen, die marktführende Position, das Portfolio und das globale Versorgungsnetzwerk kontinuierlich ausgebaut.

Ottobock konnte im Rahmen der Partnerschaft mit EQT den Umsatz von rund 880 Millionen Euro um rund 8 Prozent pro Jahr auf rund 1,5 Milliarden Euro im Jahr 2023 (vorläufig) steigern. Das bereinigte EBITDA verdoppelte sich im gleichen Zeitraum auf rund 280 Millionen Euro (2023 vorläufig).

Seit 2016 hat Ottobock hat seine marktführende Position durch Innovationen wie die Beinorthese "C-Brace" und den "Exopulse Mollii Suit" weiter ausgebaut. Die Zahl der vom Unternehmen gehaltenen Patente ist dabei um 20 Prozent gestiegen. Parallel wurde die Anzahl der Patient Care Center deutlich auf insgesamt über 400 ausgebaut. Die Belegschaft stieg in diesem Zeitraum um rund 30 Prozent auf insgesamt rund 9.000 Beschäftigte. Zudem stellte Ottobock auf die internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS um, die die Kapitalmarktfähigkeit des Unternehmens bekräftigen.

Der Abschluss der Transaktion wird im ersten Halbjahr 2024 erwartet. Ottobock und die Familie Näder werden von DC Advisory, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Freshfields und Lilja & Co. beraten.