Polizeidirektion Göttingen kontrolliert und legt erneut den Fokus auf den gewerblichen Güter- und Personenverkehr
Die Polizeidirektion Göttingen hat sich am Donnerstag (16. Februar) an einer Großkontrolle im Rahmen einer europaweiten Kontrollwoche beteiligt.Der Fokus lag dabei auf dem gewerblichen Güter- und Personenverkehr (GGPV) und gehörte zum sogenannten RoadPol-Netzwerk. Die Verstöße in diesem Bereich sind häufig immens und beeinträchtigen die Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmenden sowohl im innerdeutschen als auch europäischen Straßenverkehr.
Gemeinsam für die Sicherheit im Straßenverkehr
Bereits ab 8 Uhr morgens wurden die ersten Kontrollstellen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen eingerichtet, die über den Tag verteilt bis in den frühen Abend hinein aufrechterhalten wurden. Insgesamt waren 83 Kolleginnen und Kollegen im Bereich der Autobahn 7 in Göttingen und Northeim und sowie an den Bundesstraßen B1 (Hameln), B6 (Nienburg und Sarstedt/Landkreis Hildesheim) und B240 (Dielmissen/Landkreis Holzminden) eingesetzt. Die spezialisierten Beamtinnen und Beamten wurden hierbei von Mitarbeitenden der Polizeiakademie Niedersachsen, des niedersächsischen Umweltministeriums, vom Zoll, dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM - Anmerkung: ehemals Bundesamt für Güterverkehr (BAG)), dem Gewerbeaufsichtsamt sowie von den Landkreisen Nienburg und Göttingen im Bereich der Lebensmittelkontrollen unterstützt. Insgesamt wurden 215 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 104 beanstandet und dabei über 340 Verstöße festgestellt wurden. Die Beanstandungsquote lag somit bei rund 160 Prozent. Die hohe Anzahl ergibt sich daraus, dass unter anderem an einem Fahrzeug mehrere Mängel oder Verstöße festgestellt werden können. Diese können im technischen Bereich, zum Beispiel wegen der Überladung von Fahrzeugen, mangelhafter Ladungssicherung sowie der Nichtbeachtung technischer Vorgaben, zu finden sein. sind. Parallel dazu kann auch gegen die Sozial-, Gefahrgutvorschriften und das Abfallrecht verstoßen werden. Die Verstöße könne sich sowohl gegen die Fahrzeugführenden als auch gegen die Fahrzeughalter richten.
Bei der Kontrolle mussten 40 Fahrzeuge zunächst stehen bleiben. Für diese wurde aufgrund von aufgedeckter Mängel die weitere Nutzung im Straßenverkehr untersagt. Sie dürfen erst weiterfahren, wenn die festgestellten Mängel beseitigt wurden. Ein Fahrzeugführer war unter dem Einfluss von Drogen in seinem Fahrzeug unterwegs. Ihm wurde nach einer Blutentnahme die Weiterfahrt ebenfalls untersagt.
Kontrollen sensibilisieren alle Verkehrsteilnehmenden
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen kommt es immer wieder zu Verkehrsunfällen, bei denen Menschen ums Leben kommen oder sehr schwer verletzt werden. "Unserer Verkehrssicherheitsarbeit kommt daher eine besondere Bedeutung zu, wenn es darum geht, die Zahl schwerwiegender Unfälle langfristig zu senken", sagt Gwendolin von der Osten, Präsidentin der Polizeidirektion Göttingen, anlässlich der Großkontrolle. Und weiter: "Allen beteiligten Institutionen ist es ein großes Anliegen, nicht nur die Verstöße zu ahnden, sondern auch an das Pflichtbewusstsein jedes Einzelnen, insbesondere im Bereich des Schwerlastverkehrs, zu appellieren und die Berufskraftfahrenden zu sensibilisieren. Denn eine umsichtige und verantwortungsbewusste Teilnahme am Straßenverkehr trägt dazu bei, schwerste Verkehrsunfälle zu verhindern, Menschenleben zu retten und die Verkehrsunfallzahlen dauerhaft zu senken." "Die Bilanz des Kontrolltages bekräftige daher die Unerlässlichkeit dieser Überprüfungen. Es werde aufgezeigt, dass die Polizei ihr Ziel - die "Vision Zero" nicht aus den Augen verliere", so die Präsidentin weiter. Ziel der "Vision Zero" - dem Leitbild der europäischen Union ist es, die Zahl der getöteten und schwerstverletzten Unfallbeteiligten bis zum Jahr 2050 auf nahezu Null zu bringen.
Neue Technik
Die Polizei werde angesichts der rasant fortschreitenden Digitalisierung und der sich immer weiter entwickelnden Fahrzeugtechnik vor neue Herausforderungen gestellt. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, lege man sehr viel Wert auf die Aus- und Fortbildung der spezialisierten Kräfte der Regionalen Kontrollgruppe, in der die Expertinnen und Experten der Polizeidirektion Göttingen im Verbund gebündelt werden. "Diese Fortbildungsveranstaltungen gewährleisten die behördenweite Weitergabe des einzelnen Fachwissens und Sachverstandes. Dieses Wissen wird an den Kontrolltagen erfolgreich in der Praxis angewendet", erklärt Gwendolin von der Osten abschließend und bedankt sich für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bei allen beteiligten Organisationen.
Roadpol - ein Netzwerk für mehr Sicherheit auf Europas Straßen
Bei der jüngsten Großkontrolle handelte es sich um den ersten von insgesamt acht geplanten Roadpol-Kontrolltagen in diesem Jahr. Roadpol steht für "European Roads Policing Network" und ist ein Netzwerk aus Verkehrspolizeidirektionen der EU-Mitgliedsstaaten. Ziel ist es, die Straßen Europas gemeinsam sicherer zu machen und die Zahl der schwerverletzten und getöteten Unfallbeteiligten nachhaltig zu senken. Weiterhin soll die Zusammenarbeit gefördert und die gesammelten Erfahrungswerte ausgetauscht werden. Die gemeinsamen europaweiten Kontrollwochen sowie unterschiedlichste Verkehrskampagnen unterstützen dieses Vorhaben.