Region Göttingen auf dem Weg zur Klimaneutralität
Die riesige Photovoltaik-Anlage der Stadtwerke Göttingen in Deiderode ist in Betrieb. Mit der Anlage werden künftig 12.000 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart und ca. 9000 Haushalte mit Strom versorgt.Es war ein Kraftakt für alle Beteiligten, der mehr als drei Jahre intensiver Arbeit und viel Engagement gefordert hat. Die Stadtwerke Göttingen AG nahm am 15.11. 2024 ihren interkommunalen Photovoltaik-Freiflächenpark in Deiderode an der Autobahn 38 in Betrieb. Er ist mit einer Fläche von fast 40 Fußballfeldern der größte Solarpark in der Energieregion Göttingen.
Zum feierlichen Event geladen waren neben Vertretern der Medien die Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke und Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen, Petra Broistedt, Landrat des Landkreises Göttingen, Marcel Riethig, die beiden Gemeindebürgermeister aus Rosdorf und Friedland, Sören Steinberg und Andreas Friedrichs, sowie alle beteiligten Projektpartner. Die Projektpräsentation übernahm der technische Stadtwerke-Vorstand, Dr. Gerd Rappenecker im Beisein seines Vorstandskollegen Frank Wiegelmann sowie den Projektleitern und beteiligten Mitarbeitenden des Versorgungsunternehmens.
Auf 28 Hektar wurden in den letzten Monate 46.000 Solarpaneele installiert, die jährlich bis zu 31,5 Mio. kWh erneuerbaren Strom in das vorgelagerte Netz einspeisen werden. Die produzierte Strommenge entspricht in etwa einem Verbrauch von 9.000 3-Personen-Haushalten mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 3.500 kWh. Mit der Anlage werden etwa 12.000 Tonnen CO2 gegenüber dem deutschen Strommix eingespart. Die Aufständerung der Module in einer Höhe von einem Meter ermöglicht aufgrund des günstigen Lichteinfallkorridors sowie einer optimierten Niederschlagsversickerung die weitere Nutzung des Geländes als Schafweide.
Weitere Solarparks geplant
"Das ist ein Meilenstein im Hinblick auf eine klimaneutrale Zukunft", betonte Petra Broistedt, Oberbürgermeisterin der Stadt Göttingen und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Göttingen. Die Stadt Göttingen habe sich das Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu sein. Eine große Herausforderung. "Doch mit Projekten wie diesen sind wir unserem Ziel ein großes Stück nähergekommen", so Broistedt. "Für die Stadtwerke ist dies besonderer ein Festtag", freute sich ebenfalls Dr. Gerd Rappenecker. "Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder Solaranlagen hauptsächlich auf Dächern gebaut. Dieser Solarpark ist der erste seiner Art in der Region Göttingen", so Rappenecker. Dies sei allerdings erst der Anfang. Denn in der Stadt Göttingen werden 600 Mio. kWh Strom pro Jahr verbraucht. "Wir haben uns deshalb die Erneuerbaren Energien als strategisches Wachstumssegment vorgenommen und wollen in den nächsten 10 Jahren Windkraft und Photovoltaik stark ausbauen", erklärte Rappenecker weiter. Zwei weitere Solarparks am Landberg und am Königsbühl seien aktuell im Bau bzw. kurz vor der Fertigstellung.
Das Projekt in Deiderode wurde in einem Zeitraum von 3,5 Jahren realisiert und hat insgesamt ein Investitionsvolumen von ca. 16,5 Millionen Euro. Neben den Stadtwerken als Eigentümer der Anlage waren an diesem erneuerbaren Großprojekt das Unternehmen Dr. Metje Consulting aus Kiel beteiligt, die mit der Anlagenerrichtung betraut waren. Für die Anlagenplanung zeichnete das technische Planungsbüro Thomas Wurm, Lich, verantwortlich. Die Erstellung des Bebauungs- und Flächennutzungsplanes übernahm das Planungsbüro Puche aus Northeim und die Bauantragsstellung beim Landkreis Göttingen lag in den Händen des Göttinger Architekturbüros Sittig & Voges.
Der strategische Fokus der Stadtwerke Göttingen liegt auf einem weitreichenden Ausbauprogramm in den Geschäftsfeldern erneuerbare Stromerzeugung und Fernwärme. Bis 2030 wird das Unternehmen im dreistelligen Millionenbereich in Photovoltaik-Freiflächenparks, Windkraftanlagen, die Erzeugung und den Ausbau regenerativer Fernwärme, klimafreundliche Mobilität sowie Energielösungen für Gewerbe- und Privatkunden investieren. Der Bau des Solarparks ist somit ein wesentlicher Baustein, der auf die strategische Stoßrichtung einzahlt.
Zudem sind die Stadtwerke als kommunales Versorgungsunternehmen einer der wesentlichen Player zur Zielerreichung des Göttinger Klimaplans 2030 und damit ein starker Partner für Stadt und Landkreis Göttingen.