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Artikelfoto Privat

Trend-Phänomen Fischerhut

Ist der “Bucket Hat’ gekommen, um zu bleiben? Wie ist es möglich, dass der Fischerhut zu einem angesagten Modeaccessoires geworden ist?

Moment, ganz kurz: Wenn Sie den Hut mit der umschlagbaren Krempe in erster Linie mit Anglern und Fischern in Verbindung verbringen, haben Sie etwas verpasst. Der Bucket Hat ‐ so die englische Bezeichnung ‐ ist allgegenwärtig. Man sieht ihn in den Straßen jeder Stadt, auf den Köpfen von Promis und Influencerinnen, in der Werbung, überall. Nahezu jede Modemarke verkauft den Hut, als Fast Fashion für ein paar Euro, aber auch im Luxussegment für 300 Euro. Tragbar ist der Hut zu beinahe jedem Casual‐Outfit und damit ziemlich universell einsetzbar. Und zwar sowohl für Frauen als auch für Männer. Und Kinder sowieso.

Ein Klassiker ist wieder zurück

Für den britischen Hutmacher Stephen Jones aus London verkörpert der Bucket Hat eine bestimmte “kalifornische Freiheit” und damit nicht weniger als ein Lebensgefühl. “Ich denke, er verleiht eine coole Haltung, die die Essenz von Herren‐ und Damenmode vereint.” Jones weiß, wovon er spricht. Er ist eine Hutmacher‐Legende und er hat 2019 die Bucket Hats für die Luxusmarke Dior designt. Der Siegeszug des Bucket Hats hält schon seit ungefähr drei Jahren an. Spätestens 2021 galt er vielen modeaffinen Menschen als ein Must‐Have‐Teil. Wer modisch etwas auf sich hielt oder mit der Zurschaustellung von Kleidung Geld verdiente, setzte den Hut auf.

Superstars wie Rihanna und Billie Eilish trugen zur Popularität des Bucket Hats bei. Kürzlich brachte Oleh Psiuk, Frontmann der ukrainischen Band Kalush Orchestra, die den Eurovision Song Contest gewann, den überaus beliebten Hut wieder einmal ins Rampenlicht. Wie praktisch jeder Modetrend ist der Bucket Hat keine neue Erscheinung. Er wurde wiederentdeckt. Doch seine Geschichte ist tatsächlich außergewöhnlich. Fischer und Jäger trugen den Hut schon im 19. Jahrhundert, als Sonnen‐ und Regenschutz. Später wurden auch Soldaten damit ausgerüstet, zum Beispiel in Israel. Seine erste große Blütezeit hatte der Hut in den 1980er und 1990er Jahren. “Die Raver, Rapper und Popper trugen ihn”, erzählt Andreas Rose, Stil‐ und Modeberater aus Frankfurt. Der Bucket Hat avancierte damit zum Klassiker.