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Artikelfoto Göttingens stellvertretende Bürgermeisterin Onyeka Oshionwu im Kaffeehaus Cron&Lanz. Foto: Bernard Marks

„Unsere Demokratie ist ein hohes Gut“

Göttingens stellvertretende Bürgermeisterin Onyeka Oshionwu wird am 22. März mit dem Helene-Weber-Preis 2024 ausgezeichnet.

„Ich bin ein großer Fan von Göttingen“, sagt Onyeka Oshionwu bei  unserem Treffen in einem beliebten Caféhaus in Göttingen. „Ich bin froh, in Göttingen leben zu dürfen und habe nicht vor hier wegzuziehen“, sagt sie. Denn die Stadt Göttingen bietet ihrer Meinung nach viele Vorzüge. „Ich finde, dass wir besonders in der aktuellen Zeit in Göttingen ein gutes Bild abgeben“, erklärt die 30-Jährige und spielt dabei auf die große Zahl von engagierten Göttingerinnen und Göttingern an, die sich für Demokratie und Menschenwürde einsetzen. „Unsere Demokratie ist ein hohes Gut, das wir schützen müssen“, betont sie. Hierfür setzt sich Onyeka Oshionwu gerne ein.

Onyeka, deren kompletter Vorname eigentlich Onyekachi lautet, ist Tochter einer deutschen Mutter und eines nigerianischen Vaters. Nach dem Abitur in Göttingen und Studium ist die Liste ihrer aktuellen Tätigkeiten lang: Oshionwu ist Mitglied der Göttinger Stadtratsfraktion von Bündnis 90/Grünen und seit 2021 stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Göttingen. Als solche repräsentiert sie die Stadt Göttingen.

Außerdem ist Oshionwu leidenschaftliche Klima-, Schul- und Sportpolitikerin, Teil des Kuratoriums des Hospizes an der Lutter und Schöffin am Gericht. Sie arbeitet außerdem als Lehrerin für jugendliche Straffällige und als Flugbegleiterin bei einer deutschen Fluggesellschaft. Sie spricht fünf Sprachen. Auf die Frage, wie sie alle diese Tätigkeiten in ihrem Alltag unter einen Hut bringt, lächelt sie und antwortet: „Ich habe vor allem sehr viel Freude an allen Tätigkeiten. Alle Ehrenämter, die ich hier bei uns in Göttingen bekleiden darf, sind wirklich jedes auf seine Weise enorm spannend, lehrreich und schön. Die ehrenamtliche Arbeit, die in Deutschland geleistet wird, ist die Stütze der Gesellschaft“, betont sie.

Ihr außergewöhnliches Engagement wirkt über die Stadtgrenzen hinaus und wird sogar in Berlin wahrgenommen, denn sie ist eine der diesjährigen Preisträger*innen des Helene-Weber-Preis des Bundesfamilienministeriums.

Preis für Ehrenamt

Diesen erhält sie für ihr vielfältiges ehrenamtliches kommunalpolitisches Engagement. Der Helene Weber-Preis wird am 22. März feierlich von der Bundesministerin für Familien, Senioren, Frauen und Jugend, Lisa Paus, in Berlin verliehen.Der Helene-Weber-Preis ist eine bundesweite Initiative für die Förderung der politischen Partizipation von Frauen und der einzige parteiübergreifende Preis für Kommunalpolitikerinnen in Deutschland.

Der Helene Weber-Preis richtet sich an alle Personen, die sich als Frauen identifizieren und sich von der Ausrichtung des Preises angesprochen fühlen. Die Kandidatinnen werden von den Mitgliedern des Deutschen Bundestages vorgeschlagen und die 15 Preisträgerinnen anschließend von einer unabhängigen Jury in dieser Legislatur unter dem Vorsitz der Parlamentarischen Staatssekretärin Ekin Deligöz ausgewählt. Die Preisträgerinnen erhalten ein Preisgeld für Aktivitäten in ihren Kommunen sowie Trainings und Unterstützung beim

Aufbau ihres Netzwerks. „Ich bin sehr dankbar, dass mir diese Auszeichnung zuteil wird“, so Onyeka Oshionwu. „Sportvereine, Nachbarschaftszentren, freiwillige Feuerwehren, Seniorennachmittage, Kinderfeste – es gibt so viele Orte des gelebten Miteinanders und ich bin dankbar für jede Person, die sich ehrenamtlich dafür einsetzt, diese Strukturen am Laufen zu halten – und damit unendlich viel für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt tut“, sagt sie.