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Artikelfoto Folkert Groeneveld (l.) und Bernhard Chilla (l.) im Dialog. Foto: zVg.

Vorerntegespräch der VR-Bank in Südniedersachsen

Zahlreiche Faktoren entscheiden in der Landwirtschaft.

Auch in diesem Jahr folgten zahlreiche Landwirte der Einladung zum traditionellen Vorerntegespräch der VR-Bank in Südniedersachsen. Vorsitzender des Vorstands, Folkert Groeneveld, blickte zunächst auf das vergangene Jahr zurück und stellte unter anderem fest, dass die Landwirte am wenigsten von den Preissteigerungen im Lebensmittelbereich profitiert hätten. Groeneveld erläuterte die Herausforderungen für die Zukunft, denen sich die Landwirte stellen müssten. Ein Resultat sei neben dem Strukturwandel insbesondere die zunehmenden Aktivitäten der Landwirte in andere, verwandte Bereiche wie erneuerbare Energien, Lohnarbeit, Forstwirtschaft und Agrotourismus. Zudem fänden viele Betriebe keinen Nachfolger. „Das sind Herausforderungen, denen wir uns als Bank stellen, wir sind Partner unserer Landwirte und bereit, Verantwortung zu übernehmen“, machte Groeneveld deutlich und warb gleichzeitig für mehr Zuversicht und Optimismus.

 

Als klares Bekenntnis und langfristiges Engagement der Bank im Warengeschäft

erwähnte er den für knapp neun Millionen Euro komplett neu errichteten Warenstandort Rollshausen (bei Duderstadt), der kürzlich eröffnet wurde und nun für die beginnende Ernte bereit ist.

Von der Agravis kam der Agrarmarktanalyst Bernhard Chilla, der in seinem Vortrag aufzeigte, wie komplex die Agrarmärkte sind und welche Auswirkungen Wetter, Wirtschaftsentwicklung und Politik auf die Landwirtschaft haben.

Mittlerweile sei es neben der Ernte ein Mix aus Indikatoren, die die Preise beeinflussen. So macht ein schwacher Euro europäische Agrarprodukte für den Export interessanter, gleichzeitig spielen aber auch die Inflation und die Zinsentscheidungen der Zentralbanken eine Rolle. Wie entwickeln sich die ukrainischen Getreideexporte über die Seehäfen, die in der EU zollfrei sind, wie ist die weltweite Versorgungslage bei Weizen und Ölsaaten, wie viel Raps wird in Kanada geerntet und wie hoch ist der Weizenbedarf in China?

Und nicht nur das, auch das Wetter und globale Wetterphänomene erschweren die Arbeit der Landwirte. Im Dialog zeigten Groeneveld und Chilla die Chancen der diesjährigen Ernte auf. Sebastian Lindtner, Leiter Bereich Absatz, gab einen Ausblick zu den aktuellen Getreide-Tagespreisen. Die erste Gerste sei bereits erfolgreich eingebracht worden - nun komme es auf das Wetter an.