Werbung
Artikelfoto Privat

Was passiert mit unserem Biomüll?

Regelmäßig wird die Grüne Tonne im Werra-Meißner-Kreis geleert. Für die meisten von uns ist damit der Prozess abgeschlossen. Doch was passiert eigentlich mit den Bioabfällen? Welche weiteren Schritte erfolgen von der Abholung bis zur Aufbereitung?

meinWMK: Wohin werden die wertvollen Rohstoffe gebracht, wenn der LKW voll ist?

Die eingesammelten Bioabfälle werden in die Kompostierungsanlage mit vorgeschalteter Vergärungsstufe (Möglichkeit Biogas zu gewinnen) nach Lohfelden Vollmarshausen befördert.

meinWMK: Wird der gesamte Inhalt des Abfall-Laderaums auf einen großen Haufen gekippt?

Die Fahrzeuge werden in der Kompostanlage entleert. Dann kann die Verwandlung in Energie (Biogas) durch Vergärung und die Erdenerzeugung durch Kompostierung beginnen.

meinWMK: Werden Stör- und Schadstoffe aus dem großen Müllberg aussortiert?

Nur sauber sortierter Bioabfall kann optimal verwertet werden. Die Anlagen sortieren mit hohem technischen und finanziellen Aufwand Störstoffe und Verunreinigungen heraus.

meinWMK: Wie werden Stör- und Schadstoffe eigentlich erkannt und was gehört auf keinen Fall in den Biomüll?

Störstoffe müssen sowohl händisch als auch von speziellen Maschinen möglichst aussortiert werden. Kommt es zu keiner Entfernung dieser Störstoffe, leidet die Qualität des Kompostes. Am Beispiel von Plastiktüten lässt sich dies gut erklären. Plastiktüten verunreinigen das Endprodukt Kompost, da sie nicht kompostierbar sind. Die Plastikteile werden daher aufwändig aussortiert und verursachen Kosten, die vermeidbar sind. Wer herkömmliche Plastikbeutel im Sammelgefäß für die Küchenabfälle benutzt, muss diese in der Biotonne entleeren und anschließend in der Restmülltonne entsorgen. Im Falle einer fehlenden Aussortierung führt dies zu Mikroplastik auf unseren Äckern.

meinWMK: Wie wird die Biomasse weiterverarbeitet? 

In der Biokompostierungsanlage in Lohfelden wird die Biomasse zunächst vergoren, um Biogas zu gewinnen und anschließend zu hochwertigem Kompost verarbeitet. In dieser Anlage können auch solche Bioabfälle problemlos verarbeitet werden, die auf dem eigenen Komposthaufen nicht verrotten (z.B. Knochen) oder nicht gewünscht sind (behandelte Zitrusschalen, Speisereste, kranke Pflanzenteile).

Es entsteht hygienisierter Qualitätskompost zur Bodenverbesserung und Düngung.

Dieser wird nach den strengen Richtlinien der Bundesgütegemeinschaft Kompost hergestellt und wird bis zu 12 mal im Jahr auf Inhaltsstoffe und Qualität untersucht.