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Wenn das Haar nicht mehr mitspielt

Haarausfall tritt in verschiedensten Formen auf.

Glatt, gelockt, im Zopf oder doch lieber offen? Haare sind nicht nur in der Frauenwelt jeden Tag ein großes Thema, denn sie sind ein Teil unserer Persönlichkeit. Viele Menschen haben ganz genaue Vorstellungen wie die Haare liegen sollen – aber was, wenn das Haar immer dünner wird und der Haarausfall das ganze Leben auf den Kopf stellt?

Einige Haare auf dem Kopfkissen oder auf dem Shirt, dazu noch mehrere Haare nach dem Duschen in der Haarbürste – das ist noch kein Haarausfall! Jedes Haar hat nur eine begrenzte Lebensdauer, hört auf zu wachsen, fällt aus und ein neues wächst nach. Und: Mit zunehmendem Lebensalter wird das Haar bei den meisten Menschen ein wenig lichter. Gehen täglich aber mehr als 100 Haare verloren oder entstehen kahle Stellen auf dem Kopf, dann wird grundsätzlich von Haarausfall gesprochen. Haarausfall kann zur Haarlosigkeit führen. Der Haarverlust selbst kann vorübergehend sein, dann wachsen die Haare von allein wieder nach. Wenn allerdings die Haarwurzeln unwiderruflich geschädigt wurden, zum Beispiel durch Verbrennungen oder Krankheiten mit vernarbendem Haarausfall, dann bilden sich an der betroffenen Stelle keine neuen Haare mehr. Allgemein gibt es verschiedene Formen des Haarausfalls: den anlagenbedingten Haarausfall, den kreisrunden Haarausfall, den diffusen Haarausfall oder spezielle Formen des Haarausfalls. Aber was macht diese verschiedenen Formen aus? 

Anlagebedingter Haarausfall betrifft in zwei Drittel der Fällen Männer und ist bei beiden Geschlechtern die Form des Haarausfalls, die am häufigsten auftritt. Bei Männern deutet sich der Haarausfall mit Geheimratsecken und schütterem Haar auf dem Oberkopf an. Dahinter steckt das fortschreitende Schrumpfen der Haarwurzeln, die überempfindlich auf das männliche Geschlechtshormon Dihydrotestosteron reagieren und keine kräftigen Haare mehr bilden. Bei Frauen zeigt sich der Haarausfall besonders mit schütterem Haar im Scheitelbereich, eine Glatze entsteht hierbei aber meist nicht. Mit den Wechseljahren bemerken die meisten Frauen, dass sich auch ihre Haare verändern.
Wenn sich aber am Kopf – oder auch in den Augenbrauen oder im Bart – in kürzester Zeit wie ausgestanzte haarfreie Kreise bilden, dann spricht man vom kreisrunden Haarausfall. In Deutschland leiden nach Schätzungen rund eine Millionen Menschen an dieser Krankheit, die meist noch vor dem 30. Lebensjahr auftritt. Einerseits kann es zu langanhaltendem, völligem Haarverlust kommen. Andererseits schließen sich bei über 80 Prozent der Betroffenen die kahlen Stellen irgendwann wieder. Dazwischen gibt es alle möglichen Varianten. Das Krankheitsbild verläuft also unberechenbar.  
Beim diffusen Haarausfall werden die Haare nach keinem bestimmten Muster dünner und fallen aus, worunter besonders Frauen nach der Schwangerschaft leiden. Die Ursache kann hierbei aber auch in der Schilddrüse liegen oder auf einen Eisenmangel zurückgehen. Diese Art des Haarausfalls betrifft Frauen deutlich häufiger, als Männer.

Wie kommt es zur Diagnose?

Zwischen dem auslösenden Ereignis und dem tatsächlichen Haarausfall können Wochen liegen, was eine Diagnose der Ursache nicht gerade einfacher macht. Oft stellt das Haar einfach sein Wachstum ein, geht in die Ruhephase über und fällt dann aus. Wer das Gefühl hat, dass mit seinen Haare – oder denen der Kinder – etwas nicht stimmt, der sollte sich direkt an den Hautarzt, Frauenarzt oder Kinderarzt wenden. Im Gespräch mit dem Patienten fragt der Hautarzt zunächst nach der Dauer und Stärke des Haarausfalls, nach weiteren Symptomen, etwa Juckreiz oder Nagelveränderungen, nach Krankheiten, Medikamenten – auch eine schon mehrere Wochen zurückliegende Anwendung kann hier bedeutsam sein – und Lebensumständen, die das Haarwachstum beeinflussen könnten. Am Ende gilt: Zeit ist Haar! Je früher eine Diagnose gestellt wird und damit die individuelle Behandlung beginnen kann, umso mehr Haare können erhalten werden.