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Wenn‘s im Magen zieht und drückt

Immer mehr Menschen leiden unter Magenbeschwerden.

Um zu verstehen, was mit der Nahrung passiert, nachdem sie in unserem Mund gelandet ist, wollen wir ganz vorne anfangen. Die Verdauung beginnt nämlich nicht erst im Magen, sondern bereits im Mund. Hier wird das Essen von den Zähnen zerkleinert, gleichzeitig produzieren die Speicheldrüsen ihr enzymreiches Sekret. Auf diese Weise werden bereits die ersten Nahrungsbestandteile grob aufgespalten und die Bissen weich und schluckfähig gemacht. Mit dem Weg von der Speiseröhre in den Magen beginnt dann die zweite Phase der Verdauung. Mit intensiven Muskelbewegungen und der Magensäure wird hier alles zerkleinert und gelangt dann in kleinen Portionen – bis zu fünf Stunden nach der Mahlzeit – in den Zwölffingerdarm. Enzyme aus der Bauchspeicheldrüse sowie Gallensaft aus Leber und Gallenblase greifen hier Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate an und zerteilen sie so, dass der Körper sie in den Blutkreislauf aufnehmen und verwerten kann. Erst dann gleiten die Nahrungsreste durch den Dünndarm in den Dickdarm, wo Milliarden von Bakterien darauf warten, die letzten Reste aufzuspalten.

Doch für viele Menschen ist Essen nicht nur der Weg, um wichtige Nahrungsbestandteile aufzunehmen, sondern auch der Weg zu Sodbrennen und Magenbeschwerden. Besonders unangenehm sind Krämpfe, die oft minutenlang andauern. Manche Menschen kennen diese Symptome bereits, weil sie schon lange entsprechend empfindlich reagieren oder weil sie wissen, dass sie zu viel, zu hastig oder zu fettreich gegessen haben. Treten die Symptome aber zum ersten Mal und überraschend auf, dann sollte nicht mit dem Gang zum Arzt gewartet werden! Erst recht nicht, wenn Alarmsignale wie blutiges Erbrechen oder schwarzer Stuhlgang hinzukommen

Viele Ursachen sind möglich

Magenbeschwerden im Allgemeinen können aber viele Ursachen haben. Magengeschwüre oder gar Magenschleimhautentzündungen sind dabei oft sehr schmerzhaft und bei einem Verdacht sollte schnell ein Arzt aufgesucht werden. Oft hängen die Beschwerden aber auch mit der Psyche und übermäßigem Stress zusammen. Immerhin wird der gesamte Verdauungsprozess von einem dichten Geflecht aus Millionen Nervenzellen gesteuert, das den ganzen MagenDarm-Trakt umgibt und in direktem Kontakt zum Gehirn steht.

Das enterische Nervensystem kümmert sich selbstständig um alle Prozesse rund um die Verdauung und kann bei übermäßigem Stress schon einmal für Bauchschmerzen sorgen. Wer kennt es schließlich nicht, dass der Magen verrückt spielt, wenn eine wichtige Prüfung oder ein wichtiger Termin ansteht. Aber nicht immer ist der Stress an den Beschwerden schuld, denn auch unregelmäßig oder hektisch eingenommene Mahlzeiten können sie ebenso auslösen wie Nikotin, Medikamente oder zu viel Alkohol. Dann gerät die Magen-Darm-Muskulatur aus dem Takt. Sehr fettreiche Nahrung stellt übrigens für viele Menschen ein Problem dar. Fette verbleiben nämlich am längsten im Magen, was dafür sorgt, dass auch der Druck auf die Magenwand länger anhält.

Kaffee kurbelt die Verdauung an

Wer seine Verdauung etwas ankurbeln möchte, der sollte beim Essen übrigens auf Alkohol in größeren Mengen verzichten und stattdessen Kaffee trinken – der regt den Kreislauf an und man fühlt sich nach dem Essen schneller wieder fit. Ein Glas Bier oder Wein können den gleichen Effekt haben, mehr Alkohol sorgt aber dafür, dass sich der Verdauungsprozess verlangsamen kann.

Wer allerdings unter einer Überproduktion von Magensäure leidet, der sollte besser auf beides verzichten. Unser Tipp: Pfefferminzöl oder ein Stück Pfefferminzschokolade können hier sehr hilfreich sein! Auch pflanzliche Mittel aus der Apotheke können gegen Magenprobleme helfen. Ganz ohne Medikamente gibt es aber auch Wege, um dem Magen zu helfen: Stress abbauen, langsam essen, kleine Portionen genießen und gut kauen. Denn der Prozess der Verdauung beginnt bereits im Mund