Wie aus einer Schnaps Idee ein Business wurde
- Von Martina Stöneberg --
- 24.11.2022
Der Ursprung des Frau Holle Gins klingt wie aus einem Märchen: Eines Abends saßen die drei Freunde Björn Künzel, Danny Scherm und Christian Heller bei einem Gläschen zusammen. Während sie sprachen und tranken, entstand die Idee: Wie wäre es, wenn wir unseren eigenen Gin kreieren würden, der
unsere Heimat widerspiegelt? Gesagt – getan!
„Aus unserer Schnaps-Idee wurde dann die Geschäftsidee“, sagt Heller. Die folgenden Wochen und Monate machten sich „die drei Holle Brüder “, wie sie sich selbst nennen, an die Konzeption. Die Entwicklung wurde vorangetrieben, ein Name war schnell gefunden, denn aufgewachsen sind alle drei im Land der Frau Holle. Unzählige Rezepturen mit verschiedenen Botanicals wurden destilliert und getestet. „Wir wollten ein regionales Produkt mit heimischen Zutaten entwerfen“, berichtet Heller. Dafür nahmen die drei jungen Männer Kontakt zu dem Mohnbauer Björn Sippel in Germerode auf und testeten die ersten Destillate mit dem heimischen Frau Holle Mohn. Den letzten Kick gab dem Gin dann die Zugabe einer Prise Hopfen. Insgesamt sind 9 Botanicals destilliert, die diesen Gin zu einem Gedicht für die Sinne machen. Wacholderbeeren, Rosenblüten, Ingwerwurzel, Holunderblüten Lavendelblüten, Mohn, Apfelminze, Hopfen, Zitronenschale, frisch. Anderthalb Jahre dauerte es, bis die Rezeptur fertig und die Jungunternehmer zufrieden waren. Im Dezember 2020, vier Tage vor Weihnachten, war es schließlich so weit. Die ersten 364 Flaschen waren abgefüllt, die Etiketten per Hand aufgeklebt, abgestempelt und mit einem eigenen Siegel versehen. „Damals dachten wir uns noch: Zur Not müssen wir es selbst trinken“, lacht Heller. Doch innerhalb von drei Wochen war der Vorrat aufgebraucht und wir saßen Wort wörtlich auf dem Trockenen. Die gesamte erste Charge war verkauft und die Nachfrage war weiterhin sehr gut. Eilig machte man sich an die Vorbereitung für die nächste Charge, doch Gin braucht Zeit. Der Reifeprozess dauert mindestens 2 Wochen.
Mit abfüllen, etikettieren und versiegeln gingen 4-5 Wochen ins Land. Inzwischen ist der Frau Holle Meißner Dry Gin zu einem beliebten Getränk in der Region und über die Grenzen vom WerraMeißner-Kreis hinaus geworden. Als erster Vertriebspartner stellte Edeka in Hessisch Lichtenau den ambitionierten Hollebrüdern einen Verkaufsplatz zur Verfügung. Inzwischen ist das Getränk über die Grenzen hinaus bekannt und in Bars, sowie in über 35 Verkaufsstellen erhältlich. In diesem Jahr starteten die Vorbereitungen für einen zweiten Gin, der seinen Namen ebenfalls in der Märchenwelt fi nden soll. Wir dachten an eine Goldedition – in Anlehnung an die Goldmarie, die bei Frau Holle einkehrte. Der geplante Verkaufsstart ist für 2023 angepeilt.
„Der Frau Holle Gin ist super bekömmlich und im besten Destillationsverfahren hergestellt ( London Dry Gin). Er ist in tausend verschiedenen Variationen kombinierbar“, erklärt Heller auf unsere Frage, warum ihr Frau Holle Gin so beliebt ist . „Für jeden Geschmack ist etwas dabei – egal ob man unseren Gin pur trinkt oder in den unterschiedlichsten Mixturen, wie mit einem mediterranen Tonic, einer Scheibe Apfel und einem Zweig Rosmarin. Erlaubt ist, was schmeckt.
www.hollebrueder.de