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Artikelfoto zVg

Wo Nachhaltigkeit und Fachwissen aufeinandertreffen

Der Repariertreff Hann Münden feiert sein fünfjähriges Bestehen.

Jeden ersten Freitag im Monat öffnen sich die Türen des Repariertreffs in Hann. Münden, um defekten Geräten und Gegenständen neues Leben einzuhauchen. Was als Idee begann, ist heute eine feste Institution, die nicht nur die Umwelt schützt, sondern auch die Herzen der Menschen wärmt. In einer Welt, in der „Wegwerfen“ oft schneller gesagt wird als „Reparieren“, setzt der Repariertreff Hann. Münden ein leuchtendes Zeichen für Nachhaltigkeit und Gemeinschaft. Seit fünf Jahren strömen Menschen aus der ganzen Region hierher, um ihre geliebten, aber defekten Schätze zu retten.

Was sie erwartet, ist nicht nur technisches Fachwissen, sondern auch eine Portion Hoffnung. Der Repariertreff verfügt über ein beeindruckendes Team von Experten. Mit zwei Diplom-Ingenieuren, zwei Elektromeistern, einem Radio- und Fernsehtechniker sowie einem KaffeevollautomatenSpezialisten steht den Besuchern geballtes Wissen zur Verfügung. Und dann ist da noch der Nähmaschinen-Liebhaber, der in den Tiefen der Maschinen nach Fehlern sucht und manchmal sogar von ihnen träumt, um die Lösung zu finden. Die Geschichten, die dieser Ort hervorbringt, sind berührend und inspirierend. Wir trafen uns mit Karl-Heinz Dudek, Gründungsmitglied und aktiver Initiator des Treffs. Er erinnert sich an die Anfänge und kann zahlreiche Erzählungen aus dem aktiven Wirken des Treffs berichten: Wie die Geschichte einer Dame, die mit einer defekten Nähmaschine kam, deren Fehler zunächst unerklärlich schien.

Doch der Reparateur ließ nicht locker, kontaktierte die Dame erneut, nachdem er von einem Traum über den Fehler heimgesucht wurde, und konnte schließlich das Problem beheben. Oder der Fall eines Mannes aus Höxter, dessen Kaffeevollautomat bereits mehrfach zur Reparatur geschickt und als „hoffnungslos defekt“ zurückgeschickt wurde. Hier – im Repariertreff Hann Münden – erhielt das Gerät eine zweite Chance und wurde erfolgreich wiederbelebt. Und dann war da noch die alte Bosch Küchenmaschine, bei der ein winziges Kunststoffteil gebrochen war. Da es keine Ersatzteile mehr gab, schien die Maschine dem Schrott geweiht. Doch ein Freund des Treffs, der Zugang zu einem 3D-Drucker hatte, fertigte das benötigte Teil an, und die Maschine lief wieder wie neu. Eine Geste, die nicht nur die Maschine gerettet, sondern auch das Herz der Besitzerin erwärmt hat. Eine der bewegendsten Geschichten im Repariertreff Hann. Münden handelte von einer alten Eichenstanduhr, die von einer älteren Dame mitgebracht wurde. Diese Uhr hatte nicht nur ihren praktischen Wert, sondern war ein Geschenk ihres verstorbenen Mannes und trug damit einen unschätzbaren emotionalen Wert.

Als die Uhr nicht mehr funktionierte, war die Dame zutiefst betrübt. Doch der Reparateur des Treffs nahm sich des Schmuckstücks an und setzte sein Fachwissen und seine Geduld ein, um die Uhr wieder zum Leben zu erwecken. Der Repariertreff Hann. Münden ist nicht nur ein Ort der Reparatur, sondern auch ein Ort des Wissensaustauschs und der Gemeinschaft. In den Räumlichkeiten des Bürgertreffs sind die Mitwirkenden versichert, und es fallen keine Mietkosten an. Von den insgesamt elf Reparateuren sind immer mindestens sechs vor Ort, um bei den vielfältigen Anfragen zu helfen. Doch trotz des beeindruckenden Engagements werden dringend junge Menschen gesucht, die ihre Zeit ehrenamtlich investieren möchten. Reparieren statt Wegwerfen ist hier das Motto.