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Artikelfoto André Kopp und Raphael Kopp zuhause in Obernfeld. Foto: Bernard Marks

Zwei Eichsfelder holen sich die Krone

Raphael Kopp und André Kopp aus Obernfeld sind Weltmeister im Radball 2023

Es s war ein großer Moment der Freude, als Raphael Kopp und André Kopp im Finale der Radball- Weltmeisterschaft in Glasgow gegen das Team der Schweiz mit 6:2 triumphierten. Viele Fans haben das spannende Radball-Finale von zuhause mitverfolgt und mit dem Duo mitgefiebert. „Ein Traum ist für uns in Erfüllung gegangen“, erzählt Andre Kopp bei einem Treffen in Obernfeld.

Hier, in einem beschaulichen Neubaugebiet des Eichsfelder Dorfes, leben die zwei deutschen Spitzensportler nur wenige Meter voneinander entfernt. Der örtliche Radfahrer-Verein Stahlross Obernfeld, bei dem die Weltmeister unter Vertrag sind, ist Anziehungspunkt für Radsportler aus der gesamten Region Südniedersachsen im Bereich Radball, Radpolo, Kunstrad, Einrad und anderen Sportarten. „In Obernfeld sind alle ir- gendwie Radball-Fans“, sagen die Kopps, die nicht miteinander verwandt sind. So war auch der Rückhalt der Fan-Gemeinde und die Unterstützung durch viele Helfer groß für das Kopp-Team beim Turnier in Schottland. Mit einem starken Gefühl des Zusammenhalts und natürlich einer akribischen Vorbereitung habe es endlich geklappt, Weltmeis- ter zu werden.

Die Spiele waren nichts für schwache Nerven. Nach der Vorrunde hatte das deutsche Radball-Duo noch auf Rang zwei hinter Österreich gelegen. Österreich kam als Vorrundensieger direkt ins Halbfinale, während die Kopps noch eine Zwischenrunde um den Einzug ins Halbfinale bestreiten mussten. Das Finale war schließlich eine klare Sache für die Deutschen.

Viele Triumphe konnten die zwei Radballer André und Raphael Kopp bislang feiern. Der wichtigste Titel war bisher die Deutsche Meisterschaft 2019. In diesem Jahr reichte es immerhin für die Deutsche Vizemeisterschaft und für die WM-Qualifikation. Weltmeister zu werden – daran waren die Kopps in den vergangenen Jahren immer nur knapp gescheitert. So wurde das Duo als Ersatzmannschaft bei der WM in Belgien 2022 lediglich Vizeweltmeister.

Meisterfeier in Obernfeld

„Wir haben uns dann vorgenommen, noch ein Jahr dranzuhängen, um den Titel endlich zu holen“, erzählt der 39-jährige André Kopp. Auch Raphael Kopp, 35 alt, wollte es noch einmal wissen. Mit Ehrgeiz und Fleiß gingen sie in das Trainingsjahr. „Wir haben ein Jahr lang fast jeden Tag trainiert“, berichtet André. „Wir haben uns dabei Gedanken darüber gemacht, was wir noch besser machen können und haben mit einem anderen Team zusammen gearbeitet. Dabei haben wir uns etwas anders fokussiert“, ergänzt Raphael. Dinge wie die Videoanalyse von Gegnern, Ernährungsberatung und Yoga flossen in das Trainingsprogramm mit ein. Das sollte auch die mentale Fitness der Radballer steigern. „Unser Verein hat uns sehr unterstützt“, betont André. Hilfreich war die Unterstützung ihres Radballfreundes Christian Wüstefeld, der das Duo über zehn Monate sportlich begleitet hat. Das Betreuerteam umfasste insgesamt vier Betreuer.

Viele Autogramme mussten André und Raphael Kopp bei der anschließenden Meisterfeier in Obernfeld geben. „Die Feier war ein echter Erfolg“, erinnert sich André noch heute. Rund 200 Besucherinnen und Besucher kamen in die Schulsporthalle in Obernfeld. Auch der Bundestrainer war gekommen sowie Vertreter der Sportver- bände und Politprominenz wie der CDU-Abgeordnete Fritz Güntzler (MdB) und der Bürgermeister der Samtgemeinde Gieboldehausen, Steffen Ahrenhold.