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Jede Menge Inspiration und Kreativität

Zum dritten Mal trafen sich Tattoo-Begeisterte aus ganz Deutschland auf der Tattoo-Convention in Reinhardshagen. Auf der Suche nach Inspiration und jeder Menge Kreativität kamen rund 950 Besucher in der Wesertalhalle Reinhardshagen zusammen. Dort erwartete sie ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm inklusive Food Truck, Snackbar und Live-Musik.

Den Mittelpunkt der Convention bildeten mehr als dreißig Tattoo-Studios aus ganz Deutschland, die dem interessierten Publikum neue Kreationen, Stilformen und Ideen präsentierten. Besonders begehrt waren nach Aussage mehrerer Aussteller bunte, farbenprächtige Tattoos. Hintergrund: ab Januar 2022 sollen viele Tattoo-Farben in der EU verboten werden. Etwa 60 Prozent der bisher verwendeten Farben und Pigmente dürfen dann nicht mehr zum Einsatz kommen.

„Das ist für unsere Branche eine Katastrophe“, erklärt Thomas Krekeler, Veranstalter der Tattoo-Convention. Rund 60.000 TattooStudios in Europa seien von den Regelungen betroffen. Die Farben, die ab 2022 dann noch als unbedenklich eingestuft werden, seien weniger intensiv und bis zu 80 Prozent schwächer in Leuchtkraft und Wirkung. Nach der Corona Krise sei das „Farbverbot“ ein weiterer schwerer Rückschlag für die Branche, da viele Tattoo-Studios nach eigenen Angaben gravierende Umsatzeinbrüche verzeichnen mussten

Emotionen auf der Haut

„Ein Tätowierer muss ein Mensch sein, dem man sich vollkommen anvertrauen kann“, berichtet die Convention-Besucherin Sandra Fröhlich. „Die meisten lassen sich Motive von höchst persönlichem Wert tätowieren“, erzählt Fröhlich. Sie selbst sei auf der Suche nach einem Partner-Tattoo, denn zur bevorstehenden Hochzeit möchten sie und ihr Mann keine Ringe tauschen, sondern ihre Verbindung durch ein gemeinsames Tattoo ausdrücken. „Das Tattoo wird für immer sein“.

Die Bedeutung der Tattoos hat sich über die Jahre stark verändert. Galten sie früher noch als Form der Rebellion, so sind sie heute Ausdruck für Emotionen und Gefühle. „Tattoos helfen den Menschen dabei, ihre Probleme zu verarbeiten“, so eine Besucherin, die anonym bleiben möchte. Sie selbst habe sich früher geritzt. Die dabei entstandenen Narben hat sie nun hinter einem Tattoo versteckt: „Das dient mir zum Schutz vor unangenehmen Fragen. Gleichzeitig will ich aber auch mit diesem Abschnitt meines Lebens abschließen. Und ein Tattoo ist der kreativste Weg dafür.“