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Artikelfoto Ines Albrecht-Engel und Manfred Albrecht

Hann. Mündens Rock-Song rockt

Rock am Turm auf der Tillyschanze war voller Erfolg

Etwa 300 Rockfans fanden Samstagabend den Weg hinauf zur Tillyschanze. Der Regen machte glücklicherweise eine Pause. Der ungewöhnlichen Kälte setzten die Rockbegeisterten gleich ihre Tanzlust entgegen und tanzten sich warm. Vom ersten Song an bewegten sich Jung und Alt. Kinder schauten sich ab, was die Älteren so machten, die Gemeinde tanzte mit. 
Zum ersten Mal wurde in Thomas Probeks neu erbauter Hütte Musik gemacht und getanzt. Der wunderschöne Holzbau entpuppte sich als riesiger Resonanzkörper, der Dielenboden vibrierte und eine Gänsehaut-Akustik breitete sich aus und steckte alle an.

Die Hütte bietet 150 Sitzplätze und Wetterschutz. Die Schutz- und Fördergemeinschaft Tillyschanze hatte zusätzlich große Pavillons aufgebaut." Diese Wetterunabhängigkeit ist für Open-Air-Veranstaltungen eine enorme Beruhigung für den Verein. Veranstaltungen fallen so nicht einfach sprichwörtlich ins Wasser. Es ist für alle enttäuschend, wenn es in Strömen gießt - für die Gäste, die sich auf das Fest freuen, für die Veranstalter*innen, die ganzen Vorbereitungen und Einkäufe und natürlich für die Bands", so Dr. Albrecht.

Bis Mitternacht wurde gerockt, mitgesungen, gegessen und getrunken. Es gab Steaks, Bratwurst von der Ritterin der Rotwurst sowie vegetarisches vom Grill, dazu Brötchen von der Stadtbäckerei Mengel, die Sparkasse Göttingen war ebenso wieder verlässlicher Sponsor.

Four Roses Urgestein, Thomas Rosanski, hat nie eine feste Playlist, sondern spielt aus dem riesigen Repertoire der Band nach Stimmung des Publikums - und das haben die vier feinfühlig drauf. Seit nunmehr 20 Jahren haben sie in Hann. Münden eine große Fangemeinde, die Samstag besonders bei jungen Leuten weiterhin gewachsen ist. 
Das jüngste Bandmitglied, Robert Simon, begeisterte durch akrobatische Einlagen, immer wieder gab es spontanen Beifall für die virtuose Bearbeitung seiner E-Gitarre. Bärenstark seine Tanzeinlagen auf der Musikbox und Fußboden, seine Mimik und Ausdruck, sein Gitarrenspiel mit Zunge und auf dem Rücken. Bei "Am Fenster" (von City) vermisste man nicht das Geigenspiel von Georgi Gogow. Unglaublich die Fingerfertigkeit, mit der er aus seiner Gitarre Faszinierendes herausholt. Schade, wer diesen Abend verpasst hat. Der Bass von Ingo Paul dröhnte und vibrierte, Schlagzeuger Henri Daßler verlangte seinem Schlagzeug das Maximum ab. Viel war politisch, zeitgemäß die Beleuchtung sparsam und die Tonanlage Minimum. "Rock ‘in in a free world" wurde inbrünstig mitgesungen, ein Song aus den 70ern von Black Sabbath über War Pigs und die Grausamkeiten des Krieges - leider wieder ganz aktuell.

Die vier hatten wieder sehr viel Spaß bei ihren drei Sessions in Hann. Münden, sie spielten sich warm und spielten trotz der Kälte bis Mitternacht mit drei Zugaben. 
Ein absolutes Highlight war der von ihnen komponierte Mündener Rocksong „Unser Herz schlägt für Münden". Der Text dafür stammt von Ines Albrecht-Engel und Manfred Albrecht. Der Tillyschanzenverein hatte ihn auf Flyer gedruckt, so wurde lauthals mitgesungen, insbesondere der

Refrain 
"Unser Herz schlägt für Münden
wo Werra und Fulda zusammenfinden
Mein Herz schlägt für Hann. Münden
geliebte Stadt - aus guten Gründen"

"Ein unvergesslicher Abend an der Tillyschanze und nur glückliche Menschen. Einige Stunden, den zurzeit nicht sehr einfachen Alltag vergessen zu können, zusammen zu feiern, das brauche wir alle dringend für Seele und Körper", resümmiert Manfred Albrecht im Namen der Schutz- und Fördergemeinschaft Tillyschanze. (Ines Albrecht-Engel und Manfred Albrecht)